Von Musik und Anziehungskraft

26.3.2021, 20:26 Uhr

Es gibt viele Menschen, die sich ein Leben ohne Musik nicht vorstellen können. Gerade in Zeiten des Verzichts auf Begegnungen bedeutet sie Trost und kann kleine Wunder im menschlichen Gehirn bewirken, sagt Stefan Kölsch. Der Geiger, Psychologe und Neurowissenschaftler ist überzeugt, dass "Musik das gesamte Spaß-Netzwerk im Hirn aktiviert". Zudem werde der vordere Teil des Hippocampus angeregt.

Seine Untersuchungen zeigen heilsame Effekte der durch das Musizieren oder Musikhören erzeugten "Good Vibrations". Direkte Nervenverbindungen zum Hypothalamus bewirken, dass Hormone ausgeschüttet werden, die soziale Bindungen und Fürsorge fördern und zugleich Stress und Angst mindern. Diese Hormone funktionieren ähnlich wie Opioide, ohne süchtig zu machen.

Was zieht uns an?

Silke Anders, Biologie-Professorin von der Uni Lübeck, erforschte mit Probanden, was passieren muss, damit sich zwei Menschen voneinander angezogen fühlen. Die Antwort: Am nächsten fühlte sich eine Versuchsperson dem Gegenüber, dessen Gefühlsausdruck sei am besten verstehen konnte. Bei Versuchen mit funktionaler Magnetresonanztomografie zeigt sich, dass bestimmte Gehirnareale positiv aktiviert wurden, wenn der Gesichtsausdruck einer unbekannten Person erfolgreich entschlüsselt wurde.

Helmut Fink, Rainer Rosenzweig (Hg.):

- Hirn im Glück – Freude, Liebe, Hoffnung im Spiegel der Neurowissenschaft.

- Was hält uns jung? Neuronale Perspektiven für den Umgang mit Neuem.

Beide im Kortizes Verlag, je 19,80 Euro.

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