Kundgebung

Fürther Sozialforum fordert günstigen Wohnraum

7.6.2021, 18:22 Uhr
"Bezahlbare Wohnungen für alle": So lautete die zentrale Forderung, die das Fürther Sozialforum im Rahmen einer Kundgebung nahe dem Drei-Herren-Brunnen aufgestellt hat.

© Armin Leberzammer "Bezahlbare Wohnungen für alle": So lautete die zentrale Forderung, die das Fürther Sozialforum im Rahmen einer Kundgebung nahe dem Drei-Herren-Brunnen aufgestellt hat.

"Das sind Hedgefonds, die Geld sammeln, damit reiche Leute noch reicher werden", sagte Forumssprecher Günter Frank über Branchenriesen wie Vonovia, die nach der geplanten Fusion mit der Deutschen Wohnen über eine halbe Millionen Mietwohnungen besitzen werde. Hiesige Unternehmen aus der Branche seien da zwar deutlich kleiner – das mache die Sache aber nicht besser, so der Tenor.

"Man hat in Fürth langsam den Eindruck, dass Firmen wie P & P die Stadtentwicklung übernommen haben und nicht der gewählte Stadtrat", kritisiert Frank. Dass man sich als Bürger erfolgreich gegen Investorenpläne wehren könne, habe zuletzt das Beispiel des ehemaligen Waldheims Sonnenland im Fürther Stadtwald gezeigt, das die städtische WBG zu Eigentumswohnungen umbauen wollte. Nach heftigem Gegenwind hat sich die WBG zunächst von den Plänen verabschiedet.

"Öffentlicher Grund muss öffentlicher Grund bleiben", fordert Frank. Zudem müssten Sozialwohnungen verstärkt neu gebaut werden und Baugenehmigungen an Unternehmen nur erteilt werden, wenn deren Projekte einen festen Anteil vorsehen. Die Stadtspitze hat das bisher – auch mit Hinweis auf den günstigen Wohnraum örtlicher Genossenschaften – abgelehnt.


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Einmal mehr übte das Sozialforum Kritik am Vorgehen der WBG, die sanierte Wohnungen "um bis zu 30 Prozent teurer" vermiete als zuvor. Opfer seien Geringverdiener, Alleinerziehende und zunehmend auch Normalverdiener. Gerade in Fürth müsse stärker in geförderten Wohnraum investiert werden, weil sich laut Sozialforum viele sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse im Niedriglohnsektor befinden. Entsprechend groß sei der Bedarf.


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Gleichzeitig bewirke die Erhöhung des Wohngelds lediglich eine Umverteilung zu Gunsten der Vermieter. Um der bayerischen Verfassung gerecht zu werden, die jedem Bewohner Anspruch auf eine angemessene Wohnung zusichert, müsse eine wirksame Mietpreisbremse eingeführt und die vor 30 Jahren abgeschaffte Gemeinnützigkeit für den sozialen Wohnungsbau wieder hergestellt werden.

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