Härtere Strafen? Na endlich!

9.8.2012, 05:48 Uhr

Wenn man nachts ohne Licht Fahrrad fährt und die Polizei trifft, kostet das zehn Euro. Gleich teuer ist das Fahren ohne Bremse. Ein Witz. Da kann man in der Fränkischen für weniger einen Sonntagsbraten und ein Bier bekommen.

Nun wird niemand bestreiten wollen, dass Licht und Bremse eine essentielle Sicherheitseinrichtung an jedem Fortbewegungsmittel sind. Trotzdem weisen viele Fahrräder, auch die von Kindern, hier erhebliche Mängel auf. Anscheinend hat sich noch nicht herumgesprochen, dass Radfahrer keine Knautschzone haben.

Jetzt sollen diese Bußgelder erhöht werden. Na endlich. Die bisherigen Verwarngelder zwischen Null Euro (nebeneinander fahren) und 25 Euro (telefonieren ohne Freisprecheinrichtung) können niemanden schrecken. Die monatliche Grundgebühr fürs Handy ist teurer.

Die Bedeutung des Pkw nimmt ab, die des Fahrrads wird zunehmen, sagen Mobilitätsforscher. Die Folge: Mehr Fahrräder auf den Radwegen, auf der Straße und auf den Gehwegen. Über „Kampfradler“ stöhnen wir schon heute. Zu glauben, dass diese in Zukunft weniger werden oder mehr Rücksicht üben, ist blauäugig.

Also her mit härteren Bußgeldern, diese deutlich, auch über 35 Euro und am besten schon morgen erhöhen. Dazu mehr Kontrollen, die lohnen sich bei einem höheren Verwarngeld dann endlich auch. Gutes Zureden mit der Hoffnung auf Besserung hilft nichts. Abschreckung wirkt nur am Geldbeutel.