Mit galligem Humor gegen hohe Fahrpreise

2.3.2015, 21:00 Uhr
Mit galligem Humor gegen hohe Fahrpreise

© Foto: Armin Leberzammer

„Oberstes Ziel sollte es doch sein, den ÖPNV für möglichst viele Menschen attraktiv zu machen“, meint Stephan Stadlbauer, einer der Organisatoren des bewusst überspitzten Protests in der U-Bahn. Um darauf hinzuweisen, dass dies aus ihrer Sicht eben nicht der Fall sei, „feierten“ etwa zwei Dutzend als „Reiche“ verkleidete Demonstranten mit (alkoholfreiem) Sekt und klassischer Musik die Preiserhöhung.

Dabei verwandelten sie auf der Fahrt von der Hardhöhe zur Stadtgrenze einen Waggon kurzerhand in ein Erste-Klasse-Abteil. Die entsprechenden Schilder riefen bei den übrigen Fahrgästen, die das Sozialforum mit Flugblättern über ihre Aktion aufklärte, zum Teil ungläubige Blicke hervor. Andere quittierten die Verkleidungen mit der trockenen Bemerkung: „Der Fasching ist doch vorbei.“

Großer Ärger

Gegen die seit Jahren steigenden Ticketpreise setzt das Sozialforum galligen Humor: „Sollen die Armen doch laufen oder Auto fahren.“ Tatsächlich rufen die Anhebungen großen Ärger hervor. „Ich habe schon von vielen Leuten gehört, dass ihnen die Fahrkarten zu teuer sind, gerade, wenn sie mit Kindern unterwegs sind“, berichtet Stephan Stadlbauer. Das Fürther Sozialforum fordert deshalb ein Umdenken. Es gebe ein Recht auf Mobilität, das es mit einem Sozialticket zum Preis von 15 Euro im Monat durchzusetzen gelte. Die jüngsten Erhöhungen müssten zudem zurückgenommen werden.

Den 2013 in der Stadt Fürth beschlossenen Zuschuss für Bedürftige – zum Jahresbeginn stieg er auf 20 Euro monatlich – halten die Mitglieder des Sozialforums für nicht ausreichend, weil viele, die ihn bräuchten aufgrund zu niedriger Einkommensgrenzen keinen Anspruch darauf hätten.

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