Zähes Ringen um barrierefreie Bahnhöfe

11.3.2015, 06:00 Uhr
Zähes Ringen um barrierefreie Bahnhöfe

© Archivfoto: Horst Linke

Noch im Dezember hatte Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel „positive Signale“ dafür ausgemacht, dass der Bahnhof im Zentrum der Bibertstadt endlich barrierefrei werden würde. Bei den Feierlichkeiten zum 179. Geburtstag des „Adlers“ im Nürnberger DB-Museum nutzte er nach eigenen Worten die Chance, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann – der Freistaat beteiligt sich an den Kosten für derlei Umbauten – auf die unbefriedigende Situation aufmerksam zu machen.

Nun muss er dessen Antwort verdauen: In München sieht man keinen Handlungsbedarf. Bis 2018 werde Zirndorf nicht in das Programm der Deutschen Bahn (siehe auch Kasten links) für einen barrierefreien Umbau aufgenommen, heißt es in Herrmanns Schreiben, wie die Stadt Zirndorf in einer Pressemitteilung schildert. Der Bahnhof befinde sich nach Einschätzung des Innenministers „baulich in einem sehr guten Zustand“ und sei „mittels Treppenanlagen an die bestehende Unterführung angeschlossen“.

Zwingel, der seit 2009 auf den Umbau drängt, ist enttäuscht. Genau dieser Treppenaufgang sei das Problem: Er türmt sich als Hürde vor Eltern mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrern und Menschen mit Gehbehinderung auf. Diese „müssen sich zu Recht ausgegrenzt fühlen“, klagt der Bürgermeister. Nur unter erheblichen Anstrengungen sei es möglich, zu den zwei Gleisen zu gelangen – und das bei einem Bahnhof, der „hervorragende Fahrgastzahlen“ vorzuweisen habe: Rund 1400 Ein- und Aussteiger zähle man hier am Tag.

Den Zustand „kann und werde ich so nicht hinnehmen“, sagt Zwingel. Er habe sich bereits an Martin Burkert, den Vorsitzenden des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur im Bundestag, gewandt.

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