Epilepsie kostete den Job

28.11.2015, 18:12 Uhr
Epilepsie kostete den Job

© F.: Heilig-Achneck

Gerade erst war der 50-Jährigen die Nachricht ins Haus geflattert, dass ab Januar die Baumaschinen anrücken. Ihr Anwesen soll entkernt und umgebaut werden. Und Barbara K. ist die letzte Mieterin im ansonsten schon gespenstisch leeren Haus.

Sie war nie eine Zahlung schuldig geblieben und hatte sich auch sonst nichts zuschulden kommen lassen, kann also nicht ohne weiteres auf die Straße gesetzt werden. Aber dass der neue Hauseigentümer alles tut, um sie loszuwerden, ist ihr auch klar. Vielleicht wäre alles halb so schlimm, wenn sie noch fit wäre. Doch seit fünf Jahren hat die frühere Apothekenhelferin mit Epilepsie zu kämpfen. Dadurch verlor sie ihre Anstellung, ihr früherer Betrieb war zu klein, um vor dem Arbeitsgericht noch wenigstens eine Abfindung zu erstreiten. Obendrein hatte sie den frühen Tod ihres Lebensgefährten zu verkraften, der ihr einige „Altlasten“ hinterlassen hat.

Starke Medikamente halten die Auswirkungen der Krankheit im Zaum. Aber wenn sie sich nicht auf jeden Schritt konzentriert, droht sie leicht zu stürzen. Und das Treppensteigen kostet sie so viel Kraft, dass sie nur ins Parterre, allenfalls noch in den ersten Stock, ziehen kann. Wenigstens ihre frühere Drogenabhängigkeit hat sie zum Glück schon seit längerem überwunden. Vor allem dank Lilith.

Hineingerutscht war die Nürnbergerin, noch weit vor Ausbruch der Epilepsie, in einer schweren Lebenskrise. „Es war eine Art Flucht“, meint Barbara K. Gut, dass sie den Kontakt zu der Einrichtung, die kürzlich ihr 20-jähriges Bestehen feierte, auch nach dem Entzug nie aufgegeben hat.

Denn Lilith bot ihr über Arbeitsprojekte einen wichtigen Rückhalt und die Chance, sich weiterhin wenigstens ein paar Euro selbst zu verdienen. Das gilt mehr denn je: „Barbara K. gehört mit ihrer unbedingten Zuverlässigkeit“ zu den Stützen im aktuellen Aktiv-Hausservice von Lilith“, lobt die Leiterin.

Über eine sogenannte Lohnpatenschaft will die Aktion „Freude für alle“ den Grundstock legen, dass Frau K. ab 2016 fest angestellt werden kann. Noch dringender ist die Unterstützung für eine neue Lesebrille – Lektüre ist ihre Lieblingsbeschäftigung.

 

„Freude für alle“ bittet herzlich um Spenden für Menschen in Not. Die Konten: Spk. Nürnberg: DE 63 7605 0101 0001 1011 11; Spk. Fürth: DE96 7625 0000 0000 2777 72; Sparkasse Erlangen: DE28 7635 0000 0000 0639 99; Postbank Nürnberg: DE83 7601 0085 0400 0948 54. Jeder Euro kommt unmittelbar Bedürftigen im Verbreitungsgebiet der Zeitung zugute. Für zweckgebundene Zuwendungen bitte „Barbara K.“ angeben. Für Spendenbescheinigungen bitte Adresse nicht vergessen.

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