6. März 1966: Neun Tage "Urlaub 66"

6.3.2016, 07:00 Uhr
6. März 1966: Neun Tage

© Eder

Erstmals in Bayern veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft für Ausstellungen (AFAG) vom 12. bis 20. März die Ausstellung "Urlaub 66". Auf dem 14.000 Quadratmeter großen Messegelände an der Bayreuther Straße werden 141 Firmen und Organisationen aus acht Ländern in vier Hallen ihre Erzeugnisse zeigen: alles für Reise, Camping, Wochenend und Wassersport.

In einer Feierstunde am 12. März um 10.30 Uhr im Gemeindehaus Maxfeld gibt Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter in seiner Eigenschaft als Schirmherr das Startzeichen für die neuntägige Schau, zu der etwa 60.000 Besucher aus dem In- und Ausland erwartet werden. „ ,Urlaub 66ʻ wird gerade im nordbayerischen Raum großes Interesse finden", prophezeite gestern Ausstellungsleiter Helmuth Könicke. Seine Prognose stützt er auf die Tatsache, daß die Schau für Nürnberg "etwas völlig Neues" ist und das erst zur jüngsten Spielwarenmesse eingeweihte Europahaus "zum ersten Male einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden kann".

Dort werden etwa hundert Wohnwagen auffahren. Der größte ist fast schon ein Bungalow auf Rädern: mit 8,80 Metern Länge, eingebautem Kinderabteil, Waschraum und anderen Wohnkultur-Raffinessen soll er selbst hoch gesteckte Erwartungen erfüllen. Der kleinste Caravan kommt aus Holland und ist – "eingemottet" – 80 Zentimeter hoch. In wenigen Minuten auseinandergeklappt, bietet er sieben Personen Platz.

Ein Dorado wird die Ausstellung auch für Wassersportler sein. Vom Motorkreuzer mit zwei Kojen, WC, Küche und Kühlraum bis zum Motorboot en miniature aus Kunststoff, vom stolzen Korsar bis zum Schlauchboot mit Segeln und einem Catamaran ist alles vorhanden. Auch Wasserski und Taucherausrüstungen werden nicht fehlen. Ein bestimmt gern begrüßter "Kundendienst": der Jachtclub Noris, bekannt durch seine Regatten auf dem Dutzendteich, bietet Segelkurse an.

Zelte aller Art – von der "Leinwand-Villa" bis zum Biwak-Einmannzelt – können besichtigt, ausprobiert und gekauft werden. Hinzu kommen Swimmingpools für den Garten – und für jeden Geldbeutel sowie der vielfältige Campingbedarf, Wochenendhäuser aus Holz, Gartenmöbel und -geräte. Verbunden mit „Urlaub 66“ ist auch an den ersten drei Tagen eine Gebrauchtfahrzeugschau, bei der 300 Wagen – vom Sportflitzer bis zum Achtzylinder – gezeigt werden. Eine interessante Ergänzung findet diese Ausstellung durch den "Tag des Zweirads", der an den letzten beiden Messetagen "steigt".

Ein Ausstellungsnovum ist ein Souvenir-Wettbewerb, bei dem die schönsten, originellsten und ältesten Reiseandenken gesucht werden. Jeder Interessent kann sich daran beteiligen und obendrein einen der neun wertvollen Preise gewinnen: Goldbarren von 50, 20 und zehn Gramm Gewicht. Helmuth Könicke hat bisher 100 Souvenirs zugeschickt bekommen, 80 davon findet er schrecklich. Nur ein "Eingesandt" gibt er schon preis: eine original Londoner Taxe aus dem Jahre 1906.

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