Fürther Sozialforum drängt die Stadt zum Handeln

12.1.2017, 16:00 Uhr
Im "Sonnenturm" auf der Schwand entstehen zurzeit Sozialwohnungen.

© Berny Meyer Im "Sonnenturm" auf der Schwand entstehen zurzeit Sozialwohnungen.

Ungefähr 700 Anträge für eine Sozialwohnung stehen laut Sozialforum derzeit auf den Fürther Wartelisten. Weil es neben alleinstehenden Antragstellern auch viele Familien mit geringem Einkommen seien, die keine bezahlbare Bleibe fänden, liege die tatsächliche Zahl der Menschen, die auf eine für sie passende Wohnung warten, um ein Vielfaches höher.

Eine unhaltbare Situation, meint Sozialforumssprecher Stephan Stadlbauer, der auf ein schnelles Handeln der zuständigen städtischen Stellen dringt. Zuständig sei die städtische Wohnungsbaugesellschaft WBG. Immer wieder werde von den Verantwortlichen behauptet, dass es kaum noch bebaubare Grundstücke im Stadtgebiet gibt.

Am Scherbsgraben ist die WBG aber doch fündig geworden. Sie hat hier, wie das Sozialforum kritisiert, über ihr Tochterunternehmen „Wohnfürth“ ausschließlich Eigentumswohnungen errichtet. Wenigstens einen Teil der neuen Anlage hätte man nach den Vorstellungen des Sozialforums als Sozialwohnungen ausweisen können. Damit hätte man auch einem „Trend zur Ghettoisierung“ der Sozialwohnungen in Fürth entgegenwirken können.

Nicht nur die WBG sollte sich, so Stadlbauer, stärker für den Bau von gefördertem Wohnraum engagieren, auch private Bauträger könnten von der Kommune dazu angehalten werden. Dann könnten Berechtigte aus zu teuren Wohnungen ausziehen und denjenigen Platz machen, die sich eine solche leisten können. Stadlbauer: „Die Aktion richtet sich nicht gegen die zukünftigen Bewohner am Scherbsgraben, sondern gegen eine – aus unserer Sicht – völlig verfehlte, unsoziale Wohnungsbaupolitik.“

 

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