Bei Geldanlage geht Ethik vor

22.3.2017, 20:14 Uhr

Atomenergie, Kinder- und Zwangsarbeit, Kohlekraft, Fracking: All das will die Stadt Nürnberg nicht unterstützen. Sie wird ihr Vermögen nur noch in "nachweislich nachhaltig tätige Unternehmen" investieren, so die Beschlussvorlage, die die Stadträte einstimmig abgesegnet haben. "Von der Prüfung ausgenommen sind öffentlich-rechtliche Kreditinstitute", heißt es dort weiter. Als Nachweis für die Nachhaltigkeit sind bestimmte Voraussetzungen gefordert: Das Unternehmen soll unter anderem die Prinzipien der Vereinten Nationen für ein verantwortliche Investment unterzeichnet haben oder es soll von einer renommierten deutschen Ratingagentur als nachhaltig eingestuft worden sein.

Der Beschluss betrifft auch das Geld der Stiftungen, die die Stadt verwaltet, immerhin sind das 180 Millionen Euro. "Es kommt uns hier auf Sicherheit und Wirtschaftlichkeit an", sagt Stadtkämmerer Harald Riedel. Fonds kämen nicht infrage. "Die Renditen halten nicht, was sie versprechen. Und theoretisch ist bei Fonds auch ein Totalverlust möglich." Bei vier bis fünf Millionen Euro liege die Summe der Ausschüttungen für soziale Zwecke pro Jahr.

Achim Mletzko von den Grünen zeigt sich "angenehm überrascht" von der klaren Haltung der Stadtverwaltung, nicht auf "schmutziges Geld" zu setzen. Seine Partei hatte im vergangenen Jahr einen Antrag für nachhaltige Stadtfinanzen eingebracht. "Da rannten wir ja offene Türen ein."

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