Ihr lieben Hirten, fürchtet euch nicht!

2.12.2009, 00:00 Uhr

Höhepunkt war das «Te Deum» von Marc-Antoine Charpentier für fünf Vokalsolisten, Chor und Orchester. Die Chorgemeinschaft zeigte unter Alexander Friedrichs Dirigat eine überzeugende Leistung, wenngleich mit diesem anspruchsvollen Werk die obere Leistungsgrenze erreicht war. Mit kraftvollem und homogenem Klang bewältigte die Sängerschar die Sätze - allesamt dankbare Aufgaben.

Aus dem Solistenquintett ragte Andrea Zeilinger mit ihrem markanten Sopran heraus. Dieter Hölzl stimmte mit fülligem Bass das «Judex crederis» an und setzte im Duett mit Tenor Song Woncheol lyrische Akzente. Wacklig wurde es im Terzett «Te per orbem terrarum» dank der unsicheren Altistin Beate Lisson und im Quartett «Fiat misericordia»; hier musste Friedrich hart arbeiten, um den Apparat zusammenzuhalten. Das zum Kammerorchester erweiterte Alexander Friedrich Consorts ließ eingangs im Prelude, das als Eurovisionsmelodie populär ist, aufhorchen und bildete auch im Verlauf eine einfühlsame Begleitung für die Vokalisten.

Mit zwei A-cappella-Chorsätzen von Leonhart Schröter aus den «Newe Weihnacht Liedlein 1586/87» und der Kantate «Ihr lieben Hirten, fürchtet euch nicht» von Andreas Hammerschmidt hatte der Chor das Konzert stimmungsvoll eingeleitet. In der Sonate D-Dur von Giuseppe Torelli mit einem souveränen Armin Roth als Trompetensolist musste beim Allegro allerdings drei Mal angesetzt werden, weil die Streicher schwerfällig operierten und vom Dirigenten nur mit Mühe zu exaktem Zusammenspiel animiert werden konnten. Dafür entschädigte Primgeigerin Eva Fürst im nachfolgenden Grave mit einem klangschönen Violinsolo. GÜNTER GREB