Die MS-Wissenschaft macht in Forchheim Halt

6.9.2017, 18:51 Uhr
Die MS-Wissenschaft macht in Forchheim Halt

© Foto: Röckelein

Stattlich liegt das Schiff "MS-Wissenschaft" am Ufer des Main-Donau Kanals in Forchheim. Eine blaue Erdkugel am Ende des Schiffes zeigt das Motto der diesjährigen Ausstellung: Meere und Ozeane.

Ausstellungsbesucher können sich auf eine interaktive Forschungsreise durch die Meere und Ozeane der Welt begeben. Ein wichtiges Thema denn "80 Prozent des Welthandels finden über die Meere statt", erklärt Biologie-Studentin Lina Teckentrup. Das erstaunt viele der Besucher. Beeindruckt stehen sie vor einer Kugel, die die Wassermassen der Erde darstellt.

Eine Station weiter steht Louise, elf Jahre, und legt verschiedene Plastikfische auf einen Sensor. "Der Sensor misst die Größe des Fisches und sagt mir, ob er gefangen werden darf", erklärt sie. Tatsächlich, auf einen Bildschirm wird die Fischart sowie die Größe und das Gewicht des Tieres angezeigt. Louise ist mit ihren Großeltern zur Ausstellung gekommen. "Mein Opa ist auch oft fischen und deshalb hat mich das auch interessiert", erzählt sie.

An weiteren Stationen können Besucher Roboter Lancelot, das ist ein Unterwasserfahrzeug, über Sand fahren lassen oder sich auch auf einen Selfie vor einer Eislandschaft verewigen lassen. Auch Spielefans kommen bei einem interaktiven Fischereispiel auf ihre Kosten. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Fische zu fangen, ohne das Meer zu überfischen. Das ist leichter gesagt als getan.

Wie lange dauert es eigentlich bis eine Zeitung komplett abgebaut ist? Die Antwort darauf liefert eine andere Station: eine Zeitung ist bereits in sechs Wochen abgebaut, Einwegwindeln und Plastikflaschen hingegen brauchen 450 Jahre.

Am einem rechteckigen Becken sitzen Nico (8 Jahre), Giulio (5 Jahre) und Chiara (11 Jahre). Die drei haben jeweils eine Angel mit Magneten in der Hand und versuchen Gegenstände aus dem Becken, das ein Meer darstellt, zu fischen. Ziemlich gewöhnungsbedürftig finden sie die Sachen, die sie da rausziehen: alte Flaschen, ein Lippenstift und sogar ein Gebiss. Natürlich nicht im Original, sondern nur als Holzverschnitt.

"Meere und Ozeane sind ein unfassbar wichtiges Thema, da wir das Meer auf vielfältige Weise nutzen und strapazieren. Vielen hier ist das Meer nur als Urlaubsort bekannt, aber es hat noch so viel mehr Funktionen", erzählt Studentin Ann Katrin Seemann, die zur aktuellen Besatzung gehört. Sie findet, jeder solle sich über das Meer informieren.

Möglich ist dies in Forchheim noch bis einschließlich Freitag, 8. September, von 10 bis 19 Uhr. Danach legt die MS-Wissenschaft wieder ab und macht sich weiter auf ihre Mission, die Meere ein kleines bisschen besser zu machen.

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