Der Südpunkt weiß, was Frauen wollen

26.11.2018, 19:26 Uhr
Der Südpunkt weiß, was Frauen wollen

© Foto: Sabine Strickstrock

Frau Gerhard, warum findet dieses für Frauen so bedeutsame Jubiläum so wenig Widerhall?

Andrea Gerhard: Gute Frage. Es scheint leider immer noch so zu sein, dass trotz alter und neuer Frauenbewegung, trotz aller Gender- und #metoo-Debatten das öffentliche Interesse – aber auch das der Medien –, sich mit frauenspezifischen Themen auseinanderzusetzen, nicht sehr ausgeprägt ist, vergleichbar mit der Rassismus-Thematik. Werden hier doch scheinbare Grundpfeiler der Gesellschaft infrage gestellt.

War es schwierig, die Ausstellung auf die Beine zu stellen? Beim Forum engagieren Sie sich ja alle ehrenamtlich.

Gerhard: Fertige Ausstellungen haben wir von MuFFiN ja schon mehrfach organisiert, aber selbst von A bis Z, vom Konzept bis zur Durchführung für alles verantwortlich zu sein, das war neu und mit einem ganz anderen Aufwand verbunden. Deshalb sind wir schon ein wenig stolz auf uns. Aber wir waren auch ein tolles Team. Wir, das sind die Ideengeberin zur Ausstellung, Steffi Walter vom Frauenhaus, MuFFiN-Koordinatorin Annelie Matthiesen und Marion Florin vom Selbstverteidigungs-Verein Aura; alles Feministinnen. Mit Grafikerin Silvia Günther und Fotografin Krystyna Jalowa hatten wir zudem zwei weitere fantastische Unterstützerinnen mit dabei. Südpunkt-Leiterin Marina Bouyer hat uns bei den Ausstellungs-Räumlichkeiten geholfen, nachdem wir schon eine kleine Odyssee hinter uns hatten.

Was soll gezeigt werden?

Gerhard: Wir möchten über die Ausstellung Frauen aus Nürnberg und der Region sichtbar machen mit ihren Wünschen, Bedürfnissen, Rechten, Freiheiten und Wahlmöglichkeiten und natürlich auch in ihrer Vielfältigkeit. Ergänzt haben wir die Foto-Ausstellung mit Texten von Philosophinnen, Autorinnen und Zeitzeuginnen der alten und neuen Frauenbewegung, die auch bei den Lesungen eine Rolle spielen werden.

Was wünschen sich die Macherinnen als Ergebnis?

Gerhard: Natürlich viele Besucherinnen und Besucher – und damit verbunden schöne Begegnungen und viel Austausch. Wenn die Ausstellung zudem einen Anlass bietet, einmal innezuhalten und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, freut uns das umso mehr. Darüber hinaus möchten wir mit der Aktion eine breite Öffentlichkeit erreichen sowie das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein von Frauen stärken.

 

 

 

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