Tausende tanzen gegen Gewalt

11.2.2019, 18:10 Uhr
Tausende tanzen gegen Gewalt

© Foto: Martina Purmann

Frau Meister, was steht hinter One Billion Rising, kurz: OBR?

Susanne Meister: Die Aktion geht auf die US-amerikanische Künstlerin Eve Ensler zurück. Vielen dürfte ihr Stück Vagina-Dialoge bekannt sein. Ensler begründete 1998 den V-Day, einen internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen. Daraus wurde zum 15. Jahrestag die weltweite Kampagne OBR. Der Name selbst geht auf eine Statistik der Vereinten Nationen zurück, demnach jede 3. Frau in ihrem Leben sexuelle und/oder körperliche Gewalt erleidet. Hochgerechnet auf die Bevölkerungszahl ergibt das eine Milliarde Frauen. Und genauso viele, also eine Milliarde Menschen, sollen sich erheben, um gegen diese Gewalt ein Zeichen zu setzen; Frauen wie Männer. Eben: One Billion Rising.

Tausende tanzen gegen Gewalt

© Foto: Michael Matejka

Was gefällt Ihnen an dieser Aktion?

Meister: Ich war 2013 bei der ersten One Billion Rising-Tanzdemo in Nürnberg dabei. Damals habe ich nur getrommelt, aber die Veranstaltung hat einen so nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen, dass ich mich unbedingt mehr engagieren wollte. Ich war damals erst beim Frauen-Haus aktiv und wenige Monate später bei Terre des Femmes, wo ich dann auch die Städtegruppe Nürnberg gegründet habe. OBR hat mich wirklich gepackt. Das war so ein beeindruckendes Erlebnis, auch die Vorstellung, dass Frauen und Männer an diesem Tag in 190 Ländern gemeinsam und weltweit etwas bewegen, ein Zeichen setzen wollen.

Das soll am 14. Februar unter anderem auch wieder am Gewerbemuseumsplatz in Nürnberg passieren. Was ist geplant?

Meister: Die Grünen-Politikerin Ines Eichmüller, sie hat die Aktion nach Nürnberg geholt, übernimmt um 18 Uhr die Begrüßung. Dann folgt "Break the Chain", eine Choreographie, die weltweit getanzt wird. Dazu finden übrigens jedes Jahr im Vorfeld Workshops statt, bei denen jede und jeder die Schritte lernen kann. Der Tanz findet sich zudem auf der OBR-Seite im Internet. Mitmachen können aber grundsätzlich wirklich alle. Im Anschluss daran gibt es Musik mit DJane und abschließend noch einmal den Tanz "Break the Chain". Der Nürnberger Verein Lilith – Drogenhilfe für Frauen und Kinder, bietet zudem ab 17.30 Uhr am Gewerbemuseumsplatz ein Open Air Café mit warmen Getränken und Fingerfood an, auch die OBR-Aktions-T-Shirts sind dort erhältlich. Dann informieren weitere Nürnberger Gruppen über ihre Angebote.

Welche Einrichtungen sind beteiligt?

Meister: Im Vorbereitungsteam machen der DGB, Lilith – Drogenhilfe für Frauen und Kinder, Terre des Femmes, Frauenberatung, Kreisjugendring, Ferox Dance Crew, 5Rhythmen sowie die Stadt Nürnberg mit Frauenbeauftragter, Jugendamt und Kulturreferat mit. Im Vorfeld haben Gruppen fünf Litfaßsäulen in der Stadt – Jakobsplatz, Lorenzer Platz, Albrecht-Dürer-Platz, Karl-Grillenberger-Straße und Egidienplatz – beklebt, um auf den Aktionstag aufmerksam zu machen.

 

Nürnberg erhebt sich am Donnerstag, 14. Februar, ab 18 Uhr am Gewerbemuseumsplatz. Das vom Nürnberger Verein Lilith angebotene Open Air Café am Gewerbemuseumsplatz ist ab 17.30 Uhr geöffnet. In Fürth findet die Tanzaktion um 13 Uhr am Musikpavillon in der Dr.-Konrad-Adenauer-Anlage (Rudolf-Breitscheid-Str.) statt. Erlangen beteiligt sich ebenfalls. Beginn ist um 17 Uhr in der Fußgängerzone. In Lauf/Pegnitz startet die Tanzdemo um 18 Uhr auf dem Marktplatz. Ansbach tanzt eins obendrauf: einen Tag später, am Freitag, 15. Februar, um 14 Uhr am Schreglebrunnen beim Brückencenter. Alle Veranstaltungen: onebillionrising.de

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