Behindertenrat steht zur Wahl

17.9.2008, 00:00 Uhr

Im Frühjahr hatte der Stadtrat grünes Licht für die Interessensvertretung signalisiert. Am 28. Oktober wird sie sich erstmals zur Wahl stellen. Nur noch bis 26. September können Vereine und Verbände ihre Delegierten und Kandidaten einbringen. Die Unterlagen dazu und zur Wahl gibt es beim Behindertenbeauftragten der Stadt, Alfons Schrüfer, im Sozialrathaus Königsplatz 2, Zimmer 004, Telefon (0911) 9741284.

Vorbild ist der rührige Fürther Seniorenbeirat. Den Impuls hat das Sehbehindertenprojekt «Cafè Dunkelheit« im Ratskeller an der Wasserstraße gegeben. Als nach Auslaufen des Projekts die Verwendung von Spendengeldern zur Debatte stand, bildete sich ein Runder Tisch Behindertenarbeit Fürth.

Schwachstellen aufgezeigt

Bei mehren Rundgängen wurden Stolperfallen in der Stadt aufgespürt und Defizite der Barrierefreiheit nachgewiesen. Ein erster Erfolg der Arbeit war das Einrichten der seit gestern funktionierenden Sehbehindertenampel an der Ecke Hallstraße / Königstraße aus Spendenmitteln. Es geht dem Gremium aber auch um Lebenserleichterungen für geistig Behinderte, psychisch Kranke, Gebrechliche und Mütter mit Kinderwagen.

Man möchte voneinander lernen. Der VdK hat den Runden Tisch zunächst unter seine Fittiche genommen. VdK-Kreisvorsitzende Gabriele Köpplinger betont, dass das Gremium keine politische Interessensvertretung sei. Vielmehr soll der Behindertenrat seinerseits direkt Einfluss auf städtische Planungen nehmen.

Schwergängige und zu enge Türen öffentlicher Einrichtungen, fehlende Aufzüge und Gefahren an der Bordsteinkante sind nur einige Probleme, um die sich das Gremium kümmern will. Aber auch neue Bauvorhaben sollen kritisch begleitet werden. Die Nachbarstadt Nürnberg verfolgt den Fürther Vorstoß mit Interesse und möchte sich daran ein Beispiel nehmen. VOLKER DITTMAR