Fürth – ganz groß und leicht zu falten

13.3.2019, 17:00 Uhr
Fürth – ganz groß und leicht zu falten

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Eine ansprechende Aufmachung in regenfester Verpackung, eine übersichtliche Karte und ein großer Informationsteil: Als Christiane Schmidt mit dem neuen Stadtplan bei der Sparkasse vorstellig wurde, bekam sie erst mal eine Abfuhr. "Mir wurde gesagt, den könne man nicht auslegen, weil er so attraktiv sei, dass ihn sicher jeder mitnehmen wolle", erzählt die Seniorenbeauftragte der Stadt die Anekdote mit einem Augenzwinkern.

Für jeden aber ist das Gemeinschaftsprojekt der fübs (Fürther Fachstelle für Seniorinnen und Senioren und die Belange von Menschen mit Behinderung), des Behinderten- und Seniorenrats sowie des Stadtplanungsamts nicht gedacht. Es richtet sich explizit an ältere Menschen und solche mit Behinderung. Damit sie gut damit zurechtkommen, sind das Faltplan und das dazugehörige Begleitheft auf ihre Bedürfnisse abgestimmt. "Es war gar nicht so einfach herauszufinden, wer was braucht", sagt Carmen Kirchner, städtische Beauftragte für Menschen mit Behinderung. Herausgekommen ist am Ende ein Stadtplan, der Fürth etwa eineinhalb Mal größer abbildet als gewöhnlich. Auch die Kontraste sind stärker, damit sich Sehbehinderte leichter darauf zurechtfinden können.

Einfache Handhabung

Lange getüftelt hat der Behindertenrat auch an einer speziellen Falttechnik, die das Auf- und Zuklappen mit einer Hand oder eingeschränkten motorischen Fähigkeiten ermöglicht. Mit verschiedenen Symbolen sind Einrichtungen und Anlaufstellen markiert, die für Senioren sowie Menschen mit Behinderung wichtig sind. Sie sind im Begleitheft aufgelistet, ebenso wie die Fürther Straßen und ein Plan der Innenstadt. Gekennzeichnet sind auch barrierefreie oder barrierearme Zugänge, ebenso solche, die man mit Hilfestellung überwinden kann. Der Fürther Behindertenrat hat sich außerdem dafür eingesetzt, dass Filtral, eine Tochterfirma von uvex, über 2000 kleine Lupen gespendet hat. Sie werden mit der Karte an Sehbehinderte ausgegeben.

Christiane Schmidt freut sich, dass der inzwischen vergriffene Senioren-Stadtplan von 2008 jetzt in einer Neuauflage präsentiert werden kann — und man zudem noch die Menschen mit Behinderung ins Boot holt.

Dazu zählen etwa 18 500 Fürther und Fürtherinnen, außerdem leben in der Kleeblattstadt 23 429 Männer und Frauen über 65 Jahre. Beide Personengruppen überlappen sich. Sie werden in den kommenden Jahren weiter wachsen.

Der kostenlose Stadtplan liegt unter anderem in der fübs, bei der Tourist-Info, der Sparkasse sowie beim Senioren- und Behindertenrat aus.

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