Debatte über Stromsozialtarif

27.9.2008, 00:00 Uhr

In den Räumen der Diakonie in der Ottostraße 5 wird ab 19 Uhr eine breit besetzte Runde debattieren, ob es sinnvoll und machbar ist, Alg-II-Empfängern günstigere Preise für Strom und Gas einzuräumen. Mit dabei sind Stadträte von CSU, Grünen und SPD, die im Aufsichtsrat der infra fürth vertreten sind. Außerdem sitzen auf dem Podium der Geschäftsführer der infra, Hans Partheimüller, Vertreter der Wohlfahrtsverbände Awo, Diakonie und VdK sowie ein Betroffener, der aktiv im Sozialforum mitarbeitet.

Da die unterschiedlichen Teilnehmer auch zu sehr unterschiedlichen Einschätzungen und Lösungsvorschlägen kommen werden, erwarten die Organisatoren des Abends «eine hochinteressante Diskussion». Moderiert wird die Veranstaltung von einem Redakteur der Fürther Nachrichten.

Teufelskreis Stromsperrung

Das Sozialforum setzt sich nach eigenen Angaben seit 2007 für einen Stromsozialtarif ein. Inzwischen habe sich die Situation aber durch enorm steigende Energiepreise noch weiter zugespitzt. Im Jahr 2007 habe es fast 1000 Stromsperrungen in Fürth gegeben, 2006 seien es sogar 1500 gewesen.

Und wer einmal in den Teufelskreis der Stromsperrung geraten ist, klagt das Sozialforum, dessen Schulden wachsen durch Inkassogebühren und die Kosten für die Sperrung zusätzlich an. Die Folgen für das Leben dieser Menschen, ohne Licht, Kühlschrank, teilweise ohne die Möglichkeit zu kochen oder warm zu duschen, ohne Radio oder Fernseher seien für viele kaum vorstellbar und vielleicht sogar als Verstoß gegen das Grundgesetz («Die Würde des Menschen ist unantastbar») zu bewerten.

Aber auch all jenen, die es bisher geschafft haben, ihre Stromrechnung ohne Sperre zu begleichen, bereiten die gestiegenen Preise Probleme: Ihnen fressen die Energiekosten das ohnehin knapp bemessene monatliche Budget auf.