Mit griechischer Fröhlichkeit viele Freunde gewonnen

12.2.2008, 00:00 Uhr
Mit griechischer Fröhlichkeit viele Freunde gewonnen

© Schreiter

«Das Land der Griechen mit der Seele suchen» empfiehlt Goethe - und den Festgästen im Frankenhof, der «Heimat» der Erlanger Griechen, fiel dies nicht schwer: Deutsch mit griechischem Akzent, griechische Laute, Musik mit dem typischen Rhythmus, wunderbare Küchendüfte, Tanzen, Lachen - echte mediterrane Fröhlichkeit erlebte der Besucher und fühlte sich entführt in das Land der Griechen - so intensiv, dass er meinte, das Meer riechen zu können, wenn er die Augen schloss.

Den kirchlichen Segen für die Veranstaltung brachte Archemandrit Pater Raphael, der den traditionellen Neujahrskuchen, die Vassilopita, segnete und unter den Ehren- und anderen Gästen verteilte.

Oberbürgermeister Siegfried Balleis, der den Ehrenbrief an die beiden Vorsitzenden Evangelos Agelidis und Theodoros Radisoglou überreichte, hielt in seiner Laudatio Rückschau und ließ die Geschichte der Griechischen Gemeinde Erlangen noch einmal aufleben. Er berichtete von den ersten Gastarbeitern, die in den 60er Jahren den Weg nach Erlangen gefunden hatten. Rund 3000 Menschen griechischer Nationalität lebten zeitweise in der Hugenottenstadt. Balleis würdigte die problemlose Integration der Menschen mit griechischer Nationalität, die sich hier Anerkennung und Sympathie erarbeitet und ihrem Mutterland unzählige Freunde gewonnen haben - nicht zuletzt durch herausragende kulturelle Veranstaltungen wie den «Griechischen Herbst» mit der Volkshochschule oder die Theodorakis-Aufführungen mit dem Gymnasium Fridericianum.

In seiner Dankesrede betonte Agelidis, die Ehrung sei für alle, besonders für die Jugend, auch Auftrag und Verpflichtung für die Zukunft. Denn Kultur verkörpere den Umgang miteinander im eigenen Kulturkreis und über dessen Grenzen hinweg.

Die Jugendtanzgruppe des Vereins der Griechen aus Pontos in Nürnberg zeigte mit rhythmischen und dynamischen Reihentänzen in prächtigen Trachten ein Stück hellenistische Kultur. Und auch die besondere griechische Esskultur kam nicht zu kurz: Die Frauen der Gemeinde hatten ein wirklich überwältigendes Büffet erstellt. Bis in die Nacht tanzten die Erlanger Griechen und ihre deutschen Gäste nach Athanassios‘ Livemusik.

Wer sich auf den Heimweg machte, trat hinaus, schlug den Kragen hoch, denn der Wind war kühl - und er brachte eine leichte Chlorbrise mit: Man roch das benachbarte Hallenbad und war etwas unsanft wieder in Erlangen angekommen. cbe