Kräftig ausgemistet

15.3.2020, 19:23 Uhr
Kräftig ausgemistet

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Mit im Gepäck hatten die Damen auserlesene Kleidungsstücke und Bücher als Spende für die Organisation, die drogenabhängige Frauen und deren Kinder betreut und berät.

Der Laden in der Jakobstraße bietet den Frauen Arbeitsplätze in den Bereichen Beratung und Verkauf sowie Schneiderei und Dekoration. Die Aufnahme einer geregelten Arbeitstätigkeit soll das Selbstwertgefühl stärken und den Frauen das Gefühl geben, wieder gebraucht zu werden.

"Solche Projekte sind für die Betroffenen oft der einzige Anker in ihrem Leben", betont Barbara Regitz. "Wir haben daher höchsten Respekt vor der Arbeit von Lilith. Vor allem das weit über Normalmaß hinausgehende Engagement der Mitarbeiterinnen und vielen Ehrenamtlichen verdient große Anerkennung", betonte die Ziegelsteinerin.

Derzeit sind bei Lilith 27 hauptamtliche Fachkräfte wie Sozialpädagoginnen, Erzieherinnen oder Therapeutinnen tätig sowie weitere 25 Frauen in ehrenamtlicher Funktion. "Eine moderne Partei wie die CSU hat keine Berührungsängste mit derartigen Einrichtungen. Drogenkonsum ist mitten in unserer Gesellschaft zu finden. Bei nahezu 80 Prozent der Frauen steht Drogenkonsum im Zusammenhang mit vorausgegangenen Gewalterfahrungen", so Regitz. Ein Teufelskreis sei das gerade auch für Kinder von Drogenabhängigen. "Da sind wir alle gefordert", so die CSU-Bildungsexpertin.

Oft stigmatisiert

Gerade drogenabhängige Frauen werden in der Öffentlichkeit oft stigmatisiert. Dagegen kämpft Lilith erfolgreich an. Hier werden Frauen von Frauen beraten. Dadurch ist die Arbeit glaubwürdig und wird von den Betroffenen auch akzeptiert.

Lilith – benannt nach einer sumerischen Göttin – ist ein 1993 von Fachkräften der Nürnberger Drogenhilfe gegründeter gemeinnütziger Verein. Ziel der Organisation ist es, Frauen auf ihrem Weg zurück in ein unabhängiges, gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben zu unterstützen. Jährlich werden rund 700 drogenabhängige Frauen und 130 Kinder hier betreut.