100 Jahre Geschichte in Bildern

ROSSTAL - „100 Jahre Turnverein Roßtal“ lautet der Titel einer sehenswerten Fotoausstellung in der Spitzweed-Kulturscheune. Nachdem sie am vergangenen Wochenende ihre Premiere erlebte, ist sie am Sonntag, 27. Juli, von 10 bis 13 Uhr noch einmal zu sehen. Dann werden die Tafeln wieder abgehängt.

Erwin Hemmeter, Ehrenschriftführer und gebürtiger Roßtaler, hat für diese Präsentation aus einem großen Schatz an Fotos diejenigen ausgewählt, die das Vereinsleben am treffendsten wiedergeben. Die Schau bündelt Ereignisse der Jahre 1914 bis 2014.

Viele Roßtaler waren schon in der Scheune, um sich anhand der vielen Fotos und Dokumente an frühere sportliche Ereignisse und Erfolge zu erinnern. Dabei wird deutlich, dass die Turner von Beginn an für ein reges gesellschaftliches Leben im Ort sorgten. Über die Jahrzehnte fanden zahlreiche Feiern, Feste und Ausflüge statt – und natürlich wurden auch viele sportliche Erfolge erzielt.

So sind neben einer Einladung zur Gründungsversammlung am 2. Mai 1914 Fotos einer „Turner-Pyramide“ zu sehen. Die wurde draußen aufgebaut, denn erst ab 1931 gab es in Roßtal eine einfache Holzturnhalle. Die fiel allerdings in den letzten Kriegstagen 1945 der Sprengung der Winkelbrücke zum Opfer.

Als einer der ersten Vereine im weiten Umkreis bauten sich die Roßtaler in den Jahren 1953 bis 1955 ihre „Jahnturnhalle“. Fotos zeigen, wie die Mitglieder anpackten; die Steine aus Kohleschlacken machten sie selber, sogar um Bäume fürs Bauholz bettelten sie bei den Bauern. Dank dieses umfassenden Einsatzes wurde damals schon Schulsport in Roßtal möglich.

Ab 1953 waren die Roßtaler Turner dann auch auf allen Deutschen Turnfesten in Wettkämpfen vertreten. Nach Sportarten geordnet sind sie und einige „Turnfestsplitter“ auf den Schautafeln zusammengefasst.

In der hundertjährigen Vereinsgeschichte lenkten im Übrigen zehn Vorsitzende die Geschicke des Turnvereins — Herbert Erdorf tut das aktuell seit 1999.