14. April 1964: Neue Glocken schweigen noch

14.4.2014, 07:00 Uhr
14. April 1964: Neue Glocken schweigen noch

© Horst Eißner

Die evangelische Gemeinde in Zabo hatte gestern ein frohes Erlebnis: vor ihrer Auferstehungskirche in der Kolerstraße kamen die vier neuen Glocken an. Feierlich wurden sie eingeholt.

Das Broncegeläut muß allerdings noch bis September schweigen; "denn Herbst wird es, bis das Gotteshaus fertig gebaut ist", sagte Pfarrer Dr. Günther Eichner. Ursprünglich hatte die Kirche bereits zu Pfingsten eingeweiht werden sollen, und deshalb sind auch jetzt schon die Glocken aus der Gießerei in Sinn/Dillkreis eingetroffen.

Gemeinsam wiegen sie 59 Zentner, einzeln 25, 17, 11 und 6 Zentner und tragen alle die gleiche Inschrift aus dem Johannis-Kapitel 11: "Ich bin die Auferstehung und das Leben." 25.000 DM hat die Gemeinde der stattlichen Kirche für Geläute, Glockenstuhl und Armaturen aufgebracht. Dafür wurde ihr gestern Dank gesagt.

Pfarrer Dr. Eichner, der Hunderte von Besuchern dieser Feierstunde begrüßen konnte, sprach aber auch die Hoffnung aus, daß die Glocken – sie sind auf das Gloria-Motiv gestimmt – Friede, Gnade, Trost und Lebensfreude in die Herzen hineinläuten möchten. "Sie sollen ihr Ja und Amen zu all dem geben, was im Namen des Herrn geschieht."

Der Posaunenchor Zabo spiele "Nun danket alle Gott", als ein Kran mit langem Stahlseil nach den einzelnen Glocken angelte und sie von der Ladefläche des Gießerei-Lastwagens ein paar Meter weiter auf einem Podest absetzte, das nun so lange ihr Stammplatz ist, bis der Turm sie aufnehmen kann.

Dann hat auch das nur vier Zentner schwere Stahlglöckchen ausgedient, das im Dachstuhl der Notkirche hängt.

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