Peta will Hirsch retten, Tiergarten übt Kritik

22.11.2012, 07:50 Uhr
Peta will Hirsch retten, Tiergarten übt Kritik

Ausschlaggebend für die Empörung der Tierschützer: Kürzlich war im Tiergarten ein Prinz-Alfred-Hirsch erschossen worden und an die Raubtiere verfüttert worden. Nach Ansicht der Peta-Mitglieder ein Frevel, weil es sich bei dem Hirsch um eine seltene Art handelt. Deshalb müsse das nun noch verbliebene männliche Exemplar in Sicherheit gebracht werden.

Helmut Mägdefrau bezeichnet das Verhalten der Peta-Vertreter als arrogant. „Sie maßen sich an, über Sachen zu reden, von denen sie nichts verstehen.“ Dass der Hirsch erschossen und verfüttert wurde, sei ein ganz normaler Vorgang. „Wir haben in den europäischen Zoos die Verantwortung darüber, Tierarten stabil zu halten. Aber unser Platz ist begrenzt.“ Das Problem der Überpopulation gebe es in freier Wildbahn ebenso wie in Zoos. „In der Natur wird gnadenlos aussortiert“, sagt Mägdefrau. „Bei uns bekommen die Tiere Futter und medizinische Versorgung. Es bleibt also, entweder Geburtenkontrolle zu betreiben – was wir auf keinen Fall wollen. Oder wir verfüttern die Tiere. Und das tun wir.“ Es sei falsche Gefühlsduselei, sich darüber zu empören. „Was macht es für einen Unterschied, ob ich eine Ziege verfüttere oder ein Schaf oder einen Prinz-Alfred-Hirsch. Im Übrigen werde auch in Südafrika mit den Elefanten Populationsmanagement betrieben.

Prinz-Alfred-Hirsche lebten in einem Harem zusammen, so Mägdefrau. Die männlichen Tiere müssten getrennt werden, um Inzucht zu vermeiden. Doch es fehle der Platz, um die Männchen umzusiedeln. Ein Versuch, zwei Prinz-Alfred-Hrische mit einem Panzernashorn zusammen unterzubringen, war kürzlich gescheitert, die Hirsche erwiesen sich als zu schreckhaft für ein Leben mit dem Koloss.

Die Hirsche türmten aus dem Gehege. Einer wurde getötet und – wie erwähnt – verfüttert. Dem anderen wird bald das selbe Schicksal widerfahren. „Wir bekommen nämlich vom Zuchtkoordinator demnächst einen neuen Bock.“
 

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