Fünf Fragen an... Matthias Heyder, Rösttrommel

Matthias, was fasziniert Dich an Kaffee? Seit ich 13 oder 14 Jahre alt bin, trinke ich leidenschaftlich gern Kaffee, und zwar um die zehn Tassen Espresso am Tag. Mich fasziniert, was dieses Getränk alles kann und welches Potenzial es hat. Am besten lässt sich Kaffee wohl mit einem guten Wein vergleichen. Je nachdem, wie man ihn zubereitet, schmeckt man Beeren- oder Zitrusaromen heraus. Diesen Sinn muss man allerdings über viele Jahre hinweg entwickeln, und man lernt nie aus. © Yvonne Neckermann

Du kommst aus dem künstlerischen Bereich und bist jetzt Gastronom und Unternehmer. Wofür schlägt Dein Herz? Am schönsten sind für mich die Vernetzung, das Bilden von Kooperationen und natürlich die Beschäftigung mit Kaffee. Wir sind hier im Laden außerdem viel im Gespräch mit Kunden und klären sie auf über Kaffee, Kaffeeanbau und fairen Handel. Das macht mir sehr viel Spaß. © Yvonne Neckermann

Du arbeitest eng mit Deinem großen Bruder zusammen. Ist das manchmal schwierig? Das funktioniert bei uns erstaunlicherweise total unkompliziert. Das liegt wahrscheinlich daran, dass jeder von uns drei Geschäftsführern seinen eigenen Bereich hat. Stefan (rechts im Bild) kümmert sich um die Kaffeeherstellung, Michael um den Laden und ich betreue den Vertrieb. Insgesamt bin ich total froh darüber, mit 29 schon selbständig zu sein und ein eigenes Unternehmen mit zwei guten Kumpels zu führen. © Yvonne Neckermann

Könntest Du Dir vorstellen, in fünf Jahren beruflich wieder etwas komplett anderes zu machen? Nein, unsere Pläne mit der Rösttrommel sind auf Langfristigkeit ausgelegt. Bei den Kontakten, die wir knüpfen, und den Projekten, die wir anstoßen, planen wir weit in die Zukunft. Wir wollen wachsen und träumen außerdem davon, unseren Kaffee irgendwann direkt von den Bauern aus den Erzeugerländern zu importieren, ohne auf Zwischenhändler angewiesen zu sein. Denn nur so wissen wir genau, wo die Bohnen herkommen und wie die Menschen bezahlt werden, die sie anbauen und ernten. Für das kommende Jahr planen wir eine Reise nach Afrika oder Mittelamerika. © Yvonne Neckermann

Du engagierst Dich sozusagen mit Haut und Haaren für die Rösttrommel. Was machst Du in Deiner Freizeit? Freizeit und Hobbys bleiben bei mir sehr oft auf der Strecke. Da geht es mir so wie vielen Selbstständigen. Der einzige Sport, den ich noch machen kann, ist Basketball auf dem Freiplatz. Ansonsten schaue ich mir gerne andere Bars, Hotels, Cafés aber auch Modegeschäfte und Plattenläden an. Ich frage mich: Wie machen es die anderen? Wie richten sie ihre Läden oder Restaurants ein, und mit welchen Künstlern arbeiten sie zusammen? Ich bin insgesamt interessiert an Neuem. © Yvonne Neckermann