Baukunstbeirat kritisiert Pläne für das Zollhof-Areal

30.6.2012, 11:45 Uhr
Baukunstbeirat kritisiert Pläne für das Zollhof-Areal

© Katrin Wiersch

Das Gebäude des ehemaligen Hauptzollamtes ist ein Klinkerbau, der in den 1950er Jahren neben dem Kohlenhof errichtet wurde. Das Nürnberger Architekturbüro Rother Architekten will nach den nun vorgelegten Plänen die gesamte Nordseite abreißen und im spitzen Winkel kastenförmige Gebäude darübersetzen. „Das ist doch kein Ansatz: ein altes Gebäude erst zu zerstören, um es dann mit solch willkürlichen Elementen zu ergänzen“, empört sich Egli. „Das Konstrukt wirkt wie eine persönliche Willkür des Architekten.“

Dem Baukunstbeirat sei klar, dass es sich bei dem Zollhof-Areal um ein schwieriges Wohngrundstück handele. In unmittelbarer Nähe sind zwei Großraumdiskotheken angesiedelt. Die Bahnanlagen sind eine zusätzliche Lärmquelle. Auch fehlt es bisher an Grünflächen in diesem Viertel. „Man sollte aber durchaus wagen, ein schönes Wohnquartier zu bilden“, sagt der Vorsitzende.

Baukunstbeirat kritisiert Pläne für das Zollhof-Areal

© Karlheinz Daut

Siegfried Dengler, der neue Leiter des Stadtplanungsamts und Teilnehmer der Gremiumsitzung, kritisiert den Entwurf des Architekturbüros ebenfalls. „Eigentlich wäre das alte Hauptzollamt denkmalschutzwürdig. Es ist vermutlich der letzte Klinkerbau dieser Art in der Stadt.“ Man solle mit dem Bestand arbeiten, bevor man über eine Erweiterung nachdenke, empfiehlt Egli.

Ursprünglich wollte die Fürther „P&P Gruppe Bayern“ das Gebäude, das sie im vergangenen Jahr gekauft hat, ganz abreißen und dort Gewerberäume, ein Hotel und einige Wohnungen errichten lassen. Nach Aussage von Egli soll dort nun jedoch ein neues Wohngebiet geschaffen werden.

 

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