Maly für eine Verlängerung der Sperrzeit

Nürnberg - OB Ulrich Maly, das städtische Ordnungsamt und Nürnbergs Polizeichef Hermann Guth wollen die Sperrzeit wieder verlängern.

Unterstützung erhalten sie von der SPD und den Grünen. Nur CSU und FDP sind noch dagegen, das wurde am Mittwoch im Rechts- und Wirtschaftsausschuss deutlich. „Ja, ich will zurück zur alten Sperrzeitregelung, aber nicht zur alten Sperrzeit“, sagte Maly. Nachdem der Freistaat die Sperrzeitregelung freigegeben hat, müssen in Nürnberg die Gaststätten nur noch zwischen fünf und sechs Uhr eine Stunde geschlossen bleiben. Die deutliche Zunahme von nächtlichen Gewaltdelikten hat dazu geführt, dass Maly wieder die alte Regelung einführen möchte: Unter der Woche soll um zwei Uhr Schluss sein, am Wochenende um drei Uhr. Dabei sollen auf Antrag Ausnahmen großzügig gehandhabt werden.

Guth hatte mit Zahlen belegt. dass mit 1500 Fällen die Hälfte der Gewaltdelikte im öffentlichen Raum eines Jahres zwischen ein und sechs Uhr am Wochenende begangen werden. Mit der Rückkehr zur alten Regelung könnte bei Wirten, die Probleme mit ihrem Umfeld haben, leichter durchgegriffen werden, ist sich Katrin Kurr, Leiterin des Ordnungsamts, sicher: „Es fehlt jetzt ein effektives Steuerungsinstrument bei Missständen.“

Kerstin Böhm von der CSU und Utz Ulrich von den Bunten hielten dem entgegen, dass mit der Ausweitung der Sperrstunde der nächtliche Alkoholmissbrauch nicht eingedämmt werden könne. Mit einer vorgezogenen Sperrstunde befürchteten beide den Verlust von Großstadtflair. „Wir wollen keine pauschalen Verbote aussprechen“, so Böhm. Im Innenministerium wird derzeit überlegt, die Sperrstundenregelung wieder zu ändern. Einzelheiten gibt es aber noch nicht.

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