Bier-Nominierung: Wenn Geisterfahrer "auf ex" trinken

3.2.2014, 20:56 Uhr
Bier-Nominierung: Wenn Geisterfahrer

© Screenshot: www.youtube.com

Die Spielregeln sind ganz einfach und werden auf der, wohlgemerkt selbsternannten, offiziellen Facebook-Seite mit dem Namen "Biernominierung" kurz und trinkerfreundlich dargelegt: 1. Biernominierung erhalten; 2. Video nachdrehen; 3. "Biernominierung" liken und eigenes Video hochladen oder als Nachricht an Biernominierung schicken; 4. Nominierte Freunde verlinken.

Schritt 3 kann dabei getrost übersprungen werden, virtuelle Saufkumpanen finden sich ebenso schnell auf direktem Wege. Dabei gilt: Wer nominiert ist, hat lediglich 24 Stunden Zeit, sich vor der Linse einen halben Liter Bier "auf ex" hinter die Binde zu kippen. Andernfalls schuldet er demjenigen, der ihn ernannt hat, für gewöhnlich eine Kiste Bier. Dabei geht es nicht unbedingt um Geschwindigkeit, sondern vor allem um stilvolles oder besonders cooles Exen. Gluckert der Gerstensaft erst einmal im Magen, muss man nur noch seine "Leistung" auf Youtube oder Facebook hochladen, seinerseits drei Freunde nominieren und sich der regen Anteilnahme der Welt erfreuen.

Doch genau dieses Wettbewerbsdenken führt bisweilen dazu, dass Jugendliche und junge Erwachsene es maßlos übertreiben und sich gegenseitig zu immer neuen Höchstleistungen in Sachen Exverhalten aufstacheln. So geistert ein Video durch Youtube, in dem sich zum Beispiel ein Australier mit einer sogenannten Bierbong in der Hand auf ein Skateboard stellt und "auf ex" trinkend einen Berg hinunterrast, Gegenverkehr inklusive. Gefährlich. Auch auf dem Surfbrett wird getrunken, oder aber über Kopf in der Toilettenschüssel hängend. Der Fantasie und dem Irrsinn sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt.

 

Inzwischen gibt es sogar schon erste Todesopfer zu beklagen. Ein 19-jähriger irischer Kampf-Trinker hat sich laut irischen Medienberichten dabei filmen lassen, wie er ein Bier exte, in einen Fluss sprang und ertrank.

Jede Hilfe kam zu spät. "Ich hoffe, die jungen Leute überlegen sich gut, was sie tun", kommentierte sein Vater das tragische Unglück gegenüber dem "Irish Mirror".  Am Samstag wurde in Dublin außerdem die Leiche eines 22-Jährigen gefunden, der vor seinem Ableben auf extreme Weise hochprozentigen Alkohol konsumiert hatte.

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