Hygiene-Skandal: Burger King kündigt Verträge von 89 Filialen

19.11.2014, 18:10 Uhr
Burger King greift nach wiederholten Hygiene-Verstößen durch: Der größte Franchise-Nehmer der Fast-Food-Kette muss seinen Betrieb einstellen, 89 Restaurants sind betroffen.

© Andy Rain (dpa) Burger King greift nach wiederholten Hygiene-Verstößen durch: Der größte Franchise-Nehmer der Fast-Food-Kette muss seinen Betrieb einstellen, 89 Restaurants sind betroffen.

Dies berichtete die Bild-Zeitung am Mittwoch. "Mit der jetzigen Entscheidung ziehen wir einen Schlussstrich", sagte der Deutschland-Chef der Fastfoodkette, Andreas Bork. Ein RTL-Team um den Journalisten Günter Wallraff hatte im Frühjahr unter anderem über schwere Missstände in Filialen der Yi-Ko-Holding berichtet.

"Nach dem Hygiene-Skandal im Mai hat sich zunächst vieles verbessert, doch seit dem Sommer gab es wiederholt Verstöße gegen die geschlossenen Vereinbarungen", begründete Bork die sofortige Beendigung der Zusammenarbeit.

Seinen Angaben zufolge wurden wiederholt Arbeitsverträge missachtet. Die Yi-Ko-Holding habe Urlaubsgelder und Zuschläge einbehalten und im Krankheitsfall Gehälter erst verspätet ausgezahlt. Dafür soll insbesondere der ehemalige Geschäftsführer Ergün Yildiz verantwortlich gewesen sein. Er war nach den Enthüllungen zurückgetreten, soll sich danach aber doch wieder in das Tagesgeschäft eingemischt haben.

Wie es mit den 89 Standorten und für die 3000 Arbeitnehmer weitergeht, steht noch nicht fest. "Wir werden alles dafür tun, möglichst alle Restaurants und die bestehenden Arbeitsplätze zu erhalten", erklärte Bork. Besonders betroffen von der Kündigung des Franchise-Nehmers ist München: Dort stehen nun insgesamt elf Filialen vor der Schließung. In Franken sind keine Niederlassungen der Fast-Food-Kette betroffen.

Der Interims-Geschäftsführer von Yi-Ko, Dieter Stummel kündigte an, die Restaurants sollen weiter geöffnet bleiben, solange Ware vorhanden sei. Das "Handelsblatt" zitierte Stummel mit den Worten, er wolle mit einer einstweiligen Verfügung vor Gericht erreichen, dass die Restaurants vorerst weitermachen können. Die Kündigung am Dienstagabend sei überraschend erfolgt. Eine schwerwiegende Vertragsverletzung liegt nach Stummels Überzeugung nicht vor. Sollten die Filialen nicht mehr öffnen können, wäre die Insolvenz des Unternehmens die Folge, sagte er.

Diese bayerischen Filialen sind von den Schließungen betroffen:

80331 München - Im Tal 10

80331 München - Sonnenstr. 6

80335 München - Hauptbahnhof, Bahnhofsplatz 2

80335 München - Hauptbahnhof, Bayerstr. 10a

80993 München - Triebstr. 44

81377 München - Pollingerstr. 2

81539 München - Giesinger Bahnhofsplatz 8

81549 München - Chiemgaustr. 214

81675 München - Einstein Str. 130 (Stahlgrubercenter)

81825 München - Wasserburger Landstr. 4

81929 München - Eggenfeldener Str. 114

86150 Augsburg - Maximilianstr. 17

86199 Augsburg - Gabelsberger Str. 7

86368 Gersthofen - Mercedesring 2a

86899 Landsberg - Augsburger Str. 59

89343 Jettingen-Scheppach - Siemensstr. 1

Dieser Artikel wurde um 18.11 Uhr aktualisiert.

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