Primark: Arbeiter nähten Hilferufe in Kleidung ein

26.6.2014, 09:13 Uhr
Die Modekette Primark hat auch in Deutschland einige Filialen. Bislang wurden hier allerdings noch keine Hilferufe in der Kleidung entdeckt.

© dpa Die Modekette Primark hat auch in Deutschland einige Filialen. Bislang wurden hier allerdings noch keine Hilferufe in der Kleidung entdeckt.

In der Notiz macht der Schreiber geltend, er und seine Kollegen müssten "wie Ochsen" arbeiten. Das Essen, das ihnen zur Verfügung gestellt werde, wäre für Tiere ungenießbar. Darüber stehen in lateinischer Schrift die Worte "SOS! SOS! SOS!". Die Nachricht war in den Gefangenenausweis eines chinesischen Gefängnisses eingelegt.

Der Vorwurf ist der dritte gegen Primark innerhalb weniger Tage, wie mehrere britische Medien am Mittwoch gleichlautend berichteten. Vor kurzem war im walisischen Swansea ein eingenähter Zettel in einem Kleid aufgetaucht, der die Aufschrift trug: "...forced to work exhausting hours" (etwa: ...zur Arbeit bis zur Erschöpfung gezwungen."). Eine weitere Primark-Kundin hatten einen Zettel mit der Aufschrift "degrading sweatshop conditions" ("erniedrigende Bedingungen in eine Knochenmühle") in ihrem Kleid vorgefunden.

Primark kündigte der BBC gegenüber eine Untersuchung der Vorfälle an. Die Kette hat mittlerweile via Twitter Stellung zu den eingenähten Notizen bezogen. Daraus geht hervor, dass der Konzern zumindest in zwei von drei Fällen die Echtheit der Botschaften anzweifelt.

Primark war bereits in die Schlagzeilen geraten, als bekanntwurde, dass das Unternehmen Kleidung in der Fabrik in Bangladesch hatte fertigen lassen, deren Gebäude im April 2013 eingestürzt war und mehr als 1100 Billigarbeiter unter sich begraben hatte.

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