Threema, Kik und Line: Die Alternativen zu "Whatsapp"

21.2.2014, 11:06 Uhr
Ist in den App-Charts auf Platz eins geklettert: die Schweizer Messenger-App "Threema".

© dpa Ist in den App-Charts auf Platz eins geklettert: die Schweizer Messenger-App "Threema".

Das Soziale Netzwerk Facebook hat sich in den vergangenen Jahren in Sachen Datenschutz nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Wer etwa die Anwendung auf seinem Smartphone oder Tablet-Computer installiert, muss zustimmen, dass Facebook auf Kontakte, Kalendereinträge und andere sensible Daten zugreifen darf. Ein Albtraum für Datenschützer.

Auch der mit weltweit 450 Millionen Nutzern erfolgreichste Handy-Nachrichtenservice Whatsapp, einer der schärfsten Konkurrenten Facebooks, geriet schon ein ums andere Mal wegen Sicherheitslücken in die Schlagzeilen. So wurden Nachrichten, die über ein drahtloses Netzwerk verschickt wurden, nicht ordnungsgemäß verschlüsselt, persönliche Daten konnten von Hackern ausgelesen werden.

Entsprechend verunsichert dürften viele Whatsapp-Kunden in Zeiten von Datenspionage sowieso schon gewesen sein. Und ausgerechnet jetzt kauft das Milliardenunternehmen Facebook die SMS-Service-App für sage und schreibe 19 Millarden Dollar auf.

Threema schießt auf Platz eins

Infolgedessen sehen sich viele Nutzer auf dem Markt nach Alternativen um. Besonders die Applikation "Threema" hat von den aktuellen Entwicklungen profitiert. Denn die Anwendung eines Unternehmens mit Sitz in der Schweiz ist seit der Übernahme in den Verkaufscharts rasant auf Platz eins geklettert.

Sie gewährleistet ein sicheres Versenden von Nachrichten. Mithilfe der sogenannten asymmetrischen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, einer besonders verlässlichen Variante, sorgt der SMS-Service dafür, dass Nachrichten nach dem Senden nicht von Dritten abgefangen und gelesen werden können. Die Nachricht wird auf dem Absendegerät verschlüsselt und kann erst wieder vom Empfängergerät entschlüsselt werden.

Nachdem der Empfänger die Mitteilung abgerufen hat, löscht sie der Anbieter nach eigenen Aussagen sofort von seinen Servern, die übrigens allesamt in der Schweiz stehen. Die Anwendung kostet im App-Store einmalig 1,79 Euro bei Google Play 1,69 Euro.

Zahlreiche Alternativen

Ein weiterer möglicher Whatsapp-Ersatz könnte "Line" aus Japan sein. Vorteil dieser App ist vor allem ihre Vielseitigkeit. Neben Chat und Datenaustausch gibt es auch eine Videochatfunktion. Im Mai 2013 wurde allerdings bekannt, dass das Programm Nachrichten auf bestimmte Wörter durchsucht. Wenn diese gefunden werden, wird die Nachricht nicht versendet.

"Chat On" ist der Messenger von Samsung. In seinen Funktionen steht er Whatsapp in nichts nach. Dafür in der Zahl der Nutzer. Samsung versucht dies dadurch auszugleichen, dass das Unternehmen die App serienmäßig auf seinen Smartphones installiert - bislang mit kaum zählbarem Erfolg.

Vodafone, O2 und die Deutsche Telekom riefen gemeinsam den Messenger "Joyn" ins Leben. Das Problem: Konkurrenzunternehmen der Mobilfunkanbieter unterstützen diesen Dienst nicht.

Exklusiv für Apple-Jünger gibt es den "iMessenger". Abgesehen von der Übertragung von Tondateien bietet die App dem User alle Funktionen, die auch von Whatsapp angeboten werden. Bei zu schlechtem Empfang kann es aber vorkommen, dass eine Nachricht als SMS verschickt wird. Gerade bei Bilddateien kann das den Geldbeutel des Users schwer belasten.

"Kik" ist für alle Betriebssysteme kostenlos verfügbar. Der von Kanadischen Studenten programmierte Messenger kontaktiert andere User nicht per Telefonnummer sondern über einen Benutzernamen. Allerdings können Kontakte auch aus dem Telefonbuch geladen werden. Eine Kontaktanfrage gibt es bei "Kik" nicht - jeder Nutzer kann wahllos angeschrieben werden.

Eine Gemeinsamkeit haben die verschiedenen Dienste dann doch: Sie verschicken Nachrichten nur von App-User zu App-User.

 

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