Förderprogramm für elektrische Dienstwagen

6.8.2018, 15:01 Uhr
Förderprogramm für elektrische Dienstwagen

© Toyota

Die Bundesregierung plant, elektrische Dienstwagen steuerlich zu begünstigen. Während bei konventionellen Firmenfahrzeugen im Falle privater Nutzung monatlich ein Prozent des Listenneupreises versteuert werden muss ("Ein-Prozent-Regelung"), soll sich dieser geldwerte Vorteil bei batterieelektrischen oder mit Plug-in-Technologie ausgestatteten Modellen halbieren. Heißt: Kostet das Auto laut Liste 60.000 Euro, sind vom Arbeitnehmer pro Monat nicht 600 Euro zu versteuern, sondern nur 300. Bislang handelt es sich bei dem Vorhaben allerdings nur um eine Gesetzesvorlage, der Bundesrat muss erst noch seine Zustimmung erteilen.

Zwei Milliarden Euro teuer

Das für den Zeitraum 2019 bis 2021 vorgesehene Förderprogramm wird wohl knapp zwei Milliarden Euro an Steuermindereinnahmen kosten. Kritiker monieren, dass vor allem die Hersteller teurer Elektroautos vom Steuerbonus profitieren. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer wiederum hielte es für einen effektiveren Anreiz zum Umstieg, bei neuen Dienstwagen den Steuervorteil für Dieselkraftstoff abzuschaffen.

Interessant ist die Maßnahme auch deshalb, weil in der nächsten Zeit die ersten Elektroautos einer neuen und reichweitenstarken Generation zum Händler rollen. In diesem Sommer schon hat Tesla Konkurrenz vom Jaguar-SUV I-Pace (480 Kilometer Reichweite laut WLTP) bekommen. Der Renault Zoe (allerdings ein Kleinwagen) bringt es auf 300 Kilometer, der eng verwandte Nissan Leaf auf 285 Kilometer und das kompakte Kia-SUV Kona Elektro auf 482 Liter, alles WLTP-Werte. Noch in diesem Jahr zeigen Audi e-tron und Mercedes (EQ) neue Elektromobile vor, im November beginnt auch VW mit der Produktion seines I.D. Neo.

Schon jetzt gibt es beim Kauf eines reinen Elektroautos 4.000 Euro Förderprämie, bei Plug-in-Hybriden beträgt die Summe 3.000 Euro. Die Nachfrage nach solch elektrifizierten Modellen ist zuletzt wieder gestiegen. Meistverkaufter Stromer im ersten Halbjahr 2018 war der Renault Zoe, gefolgt vom BMW i3.

ule

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