Hyundai Kona: Neues Kompakt-SUV aus Korea

14.6.2017, 17:15 Uhr
Hyundai Kona: Neues Kompakt-SUV aus Korea

© Hersteller

Das sogenannte B-Segment der kompakten SUV wächst zurzeit am kräftigsten. Und da Hyundai immer nur da hyperaktiv wurde, wo der Markt Verkaufserfolge verspricht, passt der Neue genau in diese Klasse. Neben Tuscon, Santa Fe und Grand Sante Fe begründet er die vierte SUV-Baureihe der Marke. Das Konzept orientiert sich am Geschmack des Mainstream-Kunden. Eine massive Frontpartie mit aggressivem Kühlergrill, LED-Scheinwerfern und wuchtigen Kotflügeln weckt Vertrauen ins Produkt. Die Seitenlinie ist von auffälligen Beplankungen und Schutzleisten an den Radhäusern geprägt, das Heck mit zweigeteilten Rückleuchten und horizontaler Ausrichtung passt perfekt zu den Anforderungen des Volumensegments. Die Zweifarblackierung hat auch bei anderen Automobilen schon für Esprit gesorgt, uncharmant kommt der Kona nicht daher.

Head-up-Display und Lenkradheizung

Auch der Innenraum gibt keinen Anlass zur Kritik. Hyundai prahlt mit Ausstattungselementen wie Head-up-Display, das in dieser Form mit Plexiglasscheibe über den Instrumenten als Billig-Lösung auch bei Peugeot zu finden ist. Lenkradheizung und ausgeprägte Konnektivität werden angeführt; Details, die einst nur höheren Klassen vorbehalten waren, aber heute bei vielen Herstellern zumindest als Option selbstverständlich sind. Luxus wird demokratisiert, verliert allerdings seine Exklusivität, wenn er in großen Stückzahlen auf die Straßen kommt. Immerhin 15.000 Einheiten will die Marke in Jahresfrist an die Kunden ausliefern.

Hyundai Kona: Neues Kompakt-SUV aus Korea

© Hersteller

Die Materialwahl ist einwandfrei, alles passt zusammen und auch die Bedienungsfreundlichkeit ist gegeben. Das Raumangebot für die Passagiere ist ordentlich, der Kofferraum verspricht ebenfalls ein anständiges Volumen. 361 Liter packt er mindestens weg, wer die Rückbanklehnen umklappt, vergrößert ihn auf 1143 Liter. Das Ladevermögen teilt sich allerdings auf zwei Ebenen auf. Der Zwischenboden, der für eine ebene Ladekante sorgt, separiert einen nicht unwesentlichen Teil des Transportabteils vom Tagesgeschehen und bietet weiteren Stauraum im Tiefparterre an.

Im Antriebsstrang sind zunächst einzig Turbo-Benzinmotoren installiert. Das bekannte Einliter-Dreizylinderaggregat, das unter anderem im i30 werkelt, leistet 120 PS, ist mit einem manuellen Sechsganggetriebe kombiniert und treibt ausschließlich die Vorderräder an. 172 Newtonmeter Drehmoment liefert es von 1500 bis 4000/min, 12 Sekunden dauert der Sprint von 0 auf 100 km/h, 181 km/h Spitze sind möglich. Der Normverbrauch liegt bei 5,3 Litern Benzin auf 100 Kilometer, was einem CO2-Austoß von 119 g/km entspricht.

Hyundai Kona: Neues Kompakt-SUV aus Korea

© Hersteller

Kräftiger Benziner

Deutlich kräftiger gibt sich der Vierzylinderbenziner, der aus 1,6 Liter Hubraum 177 PS generiert und 265 Nm Drehmoment von 1500 bis 4500/min stemmt. Er ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h und lässt den Kona in 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten. Der Verbrauch liegt nach Norm jedoch gleich bei 7,3 Litern in Verbindung mit dem obligatorischen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb, die CO2-Emissionen klettern auf 169 g/km.

Im Frühjahr 2018 will Hyundai Dieselmotoren für den Kona nachliefern, sie sollen die saubersten ihrer Art sein und das koreanische Strebertum lässt dies erfreulicherweise glaubhaft erscheinen. Im Herbst des gleichen Jahres soll dann auch noch eine elektrische Version des Kompakt-SUV erscheinen, die vermutlich den Antriebsstrang des Ioniq nutzen wird und so eine halbwegs alltagstaugliche Reichweite anbieten kann.

Ehrgeizige Zielsetzung

Gebaut wird der Kona nicht in der europäischen Produktionsstätte in der Slowakei, sondern in Korea, wo die Lohnkosten in etwa den unseren entsprechen. Das macht die Preisgestaltung des Novizen zur sportlichen Aufgabe. Aber Hyundai ist bereit, in die ehrgeizigen Ziele zu investieren. Bis 2021 wollen die Koreaner stärkste Marke asiatischer Provenienz in Europa werden.

Michael Kirchberger / mid

Hyundai Kona in Kürze:

Wann er kommt: Im November 2017

Wen er ins Visier nimmt: Opel Mokka, Opel Crossland X, Renault Captur, Mazda CX-3, Nissan Juke, Toyota CH-R, Ford EcoSport

Was ihn antreibt: Dreizylinder-Benziner mit 120 PS, Vierzylinder-Benziner mit 177 PS

Was er kostet: Ab 17.000 Euro

Was noch folgt: Im Frühjahr 2018 Dieselmotoren, im Herbst 2018 eine Elektroversion

 

Keine Kommentare