Norisring: DTM-Pilot Wittmann erklärt die kniffligsten Stellen

11.6.2014, 15:59 Uhr
Zwei Siege in den drei bisherigen Rennen des Jahres 2014 hat der Fürther BMW-Pilot Marco Wittman bisher gefeiert. Vor dem Norisring hat er großen Respekt.

© dpa Zwei Siege in den drei bisherigen Rennen des Jahres 2014 hat der Fürther BMW-Pilot Marco Wittman bisher gefeiert. Vor dem Norisring hat er großen Respekt.

Vom 27. bis 29. Juni rasen wieder die Boliden der DTM, der Formel 3 und weiterer Partnerserien über den Nürnberger Norisring. Das "deutsche Monaco" wird die Strecke von den Piloten genannt, denn bei keinem Rennen ist das Publikum näher dran als in Nürnberg. Und das ist nicht der einzige Grund: Ebenso wie der berühmte Stadtkurs druch Monte Carlo ist auch der Norisring ausgesprochen eng und - verglichen mit den anderen Strecken der Saison - ziemlich holprig.

Entsprechend zurückhaltend gibt sich der Fürther BMW-Pilot Marco Wittman im Gespräch mit dem Motorsport Club Nürnberg (MCN): "Mein Wunsch wäre es natürlich, wieder von der Pole-Position zu starten, dafür kämpft man. Aber im Qualifying liegen wir meistens alle zeitlich eng beieinander", so der 24-Jährige mit Blick auf das Rennwochenende in Nürnberg. Während der Begehung der Strecke erklärt er, wo die Piloten besonders aufpassen müssen.

Langsamste Kurve im Rennkalender

Rund 270 km/h erreichen die Rennwagen auf der Start- und Zielgeraden. Wenn es auf dem kurzen und engen Norisring einen Platz für Windschattenduelle gibt, dann hier. Nach der kurzen Vollgas-Fahrt kommt die Vollbremsung: Die enge Grundig-Kehre ist nicht nur die langsamste Kurve im DTM-Kalender, sondern hier gibt es auch für die Zuschauer immer viel zu sehen: "An dieser Stelle kommt es zu den engsten Überholmanövern. Hier geht es runter auf 50 km/h“, erklärt Wittman und fährt nicht ganz ernst gemeint fort: „Ist ja auch Innenstadttempo".

Die Kurven zwei und drei, auch als Schöller-S bekannt, gelten wegen der enormen Enge und des Fahrbahnbelagwechsels als schwierigste Kurven-Kombination auf dem Norisring. Direkt dahinter liegt die "Wall of Shame": An unzähligen Spuren, die die Boliden an der Streckenbegrenzung hinterlassen, sieht man deutlich, wie eng es hier zugeht. "Dieser Abschnitt verzeiht keine Fehler. Viele Spiegel sind hier schon zu Bruch gegangen", berichtet Marco Wittmann und ergänzt: "Wenn ich hier Ideallinie fahre, passt zwischen mein Auto und die Mauer gerade noch eine Zeitung".

"Aufpassen, dass die Autos nicht springen"

Haben die Piloten die "Wall of Shame" unbeschadet passiert, geben sie auf der Gegengeraden wieder Vollgas. Nicht gerade eine Spazierfahrt, denn diese Passage ist geprägt von vielen Bodenwellen - schließlich ist die Rennstrecke während der meisten Zeit des Jahres eine ganz normale Straße. Daher ist es besonders schwierig, den perfekten Bremspunkt für die vierte Kurve der Strecke, die Dutzendteich-Kehre, zu finden. "Hier wird es unruhig, und man muss aufpassen, dass die Autos nicht springen", so Wittmann.

Danach geht es wieder auf die Start-Zielgerade - und gelegentlich in die Box. Rund drei Sekunden dauert ein Stopp inklusive Reifenwechsel - kein leichtes Unterfangen, denn die Platzverhältnisse sind deutlich beengter als auf den anderen Rennstrecken. "Hier geht es um absolutes Teamplay", erklärt der BMW-Pilot, "ich muss mit meinem Auto präzise anhalten, damit meine Crew zügig die Reifen tauschen kann und ich schnell wieder weg bin".

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