Bleibt das Semesterticket?

4.1.2016, 17:58 Uhr

Derweil sind an zwei Nürnberger Hochschulen wegweisende Entscheidungen gefallen: An der Hochschule für Musik möchten 64 Prozent der Studierenden das Semesterticket auch haben. An der Akademie der Bildenden Künste jedoch entschieden sich fast 68 Prozent dagegen.

Offiziell ist die Katze immer noch nicht aus dem Sack. Nur im Ältestenrat des Nürnberger Stadtrats hat Jürgen Haasler, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN), das bestens gehütete Geheimnis gelüftet.

37,47 Prozent der (insgesamt fast 54 000) Studierenden der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und der Evangelischen Hochschule Nürnberg haben freiwillig das Zusatzticket für 193 Euro gekauft (Stand: 14. Dezember).

Nur wer dieses Zusatzticket hat, kann den gesamten VGN rund um die Uhr benutzen. Denn das in diesem Semester erstmals obligatorische Basisticket für 65 Euro gilt nur werktags von 19 bis 6 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen.

Die magische Zahl in diesem Zusammenhang lautet 37,7. So viel Prozent aller Studierenden müssen das Zusatzticket kaufen, damit die Kalkulation des VGN aufgeht. Dieser hat laut Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly mit nicht mehr als 30 Prozent gerechnet.

Sind es weniger als 37,7 Prozent, springen die am VGN beteiligten Städte und Landkreise mit insgesamt 1,7 Millionen Euro ein – aber ganz sicher nicht auf Dauer. Das bedeutet: Wenn nicht sowohl in diesem Wintersemester als auch im kommenden Sommersemester die nötige Quote an Zusatzkäufen erreicht wird, ist das Semesterticket vorerst tot.

Nun ist das Wintersemester fast vorbei – und die Quote fast erreicht. Die bange Frage lautet: Wird es reichen? Und die noch viel bangere Frage ist: Was kommt im Sommersemester? Denn in den wärmeren Monaten steigen viele Studierende auf das Rad um, gerade in Erlangen.

Auf jeden Fall läuft der Vertrag des VGN mit dem Studentenwerk Erlangen-Nürnberg nur ein Jahr. Dann muss neu verhandelt werden. Teurer wird das Zusatzticket wegen der Preissteigerung des VGN in jedem Fall: Nach bisheriger Kalkulation soll das Basisticket im Wintersemester 2016/17 70,90 Euro, das Zusatzticket 199 Euro kosten. Im Sommersemester 2017 würde der VGN für das Zusatzticket knapp über 200 Euro verlangen.

Machen die Studierenden das mit? Zur Not soll eine erneute Urabstimmung diese Frage klären. Das Studentenwerk ist bereits darauf vorbereitet. Aber „dass es soweit kommt“, sagt Geschäftsführer Otto de Ponte, „wollen wir nicht hoffen“.

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