Das wollen die Parteien in Sachen Integration

13.9.2017, 16:25 Uhr

CDU/CSU — Eine Obergrenze für Flüchtlinge ist — anders als lange von der CSU gefordert – im Wahlprogramm nicht vorgesehen. Für eine erfolgreiche Integration steht für CDU und CSU die deutsche Sprache im Fokus. Wer sich der Integration verweigere, müsse mit Konsequenzen rechnen.

SPD — Die SPD möchte die Fluchtursachen bekämpfen und spricht sich für ein schnelleres Asylverfahren aus. Damit Integration gelingt, sollen Flüchtlinge ihre Familien nachholen dürfen und mehr Sprachkurse angeboten bekommen. Die Partei fordert, Flüchtlinge gerecht auf alle EU-Mitgliedstaaten zu verteilen. Sie setzt sich für ein europäisches Seenotrettungsprogramm und einen besseren Schutz der Außengrenzen vor illegaler Einwanderung ein.

Die Grünen — Die Grünen wollen sich für eine humanitäre Flüchtlingspolitik in vier Schritten einsetzen: 1. Fluchtursachen bekämpfen. 2. Sichere Fluchtrouten schaffen, damit das Mittelmeer nicht zum Massengrab wird. 3. Asylverfahren beschleunigen und menschenunwürdige Bedingungen verhindern. 4. Mehr für die Integration von Asylbewerbern tun.

FDP — Die FDP spricht sich für den Schutz politisch Verfolgter aus. Neu einführen will man, dass Kriegsflüchtlinge einen vorübergehenden Schutz für die Dauer des Krieges in Deutschland erhalten. Dieser soll schneller verliehen werden, um den Zugang zu Schulen und Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Die FDP fordert ein gesamteuropäisches Asylrecht und will Flüchtlinge nach einem festen Schlüssel verteilen. Ansonsten sollen Einwanderungswillige einem Punktesystem nach einwandern können.

Die Linke — Die Linke lehnt Abschiebungen jeder Form ab. Stattdessen sollen Geflüchtete besser integriert werden. Die Partei fordert, sichere Fluchtwege nach Europa zu schaffen und so das Sterben im Mittelmeer zu beenden. Jeder Asylbewerber soll sich das EU-Land, in dem er leben möchte, selbst aussuchen dürfen; dafür sollen sich die Staaten finanziell unter die Arme greifen. Für Deutschland fordert die Partei: Geflüchteten schneller zu Jobs und Wohnungen verhelfen; den Zugang zu Schulen und Hochschulen vereinfachen; Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung als Asylgrund anerkennen.

AfD — Hier setzt die Partei klar auf Abschottung: Die Einwanderung „in die Sozialsysteme“ soll gestoppt werden, stattdessen sollen die Flüchtenden in ihr Heimatland zurückgebracht werden. Die Partei fordert, die doppelte Staatsbürgerschaft abzuschaffen und Muslime einzuschränken, indem etwa in Moscheen immer auf Deutsch gepredigt werden muss. Des Weiteren möchte die AfD die Identifizierung von Asylbewerbern weiter ausbauen, keinen Familiennachzug zulassen und unbegleitete Minderjährige besser kontrollieren.

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