30. Oktober 1963: Freilicht-Museum geplant

30.10.2013, 06:40 Uhr
30. Oktober 1963: Freilicht-Museum geplant

© Eckhard Graf von Mandelsloh

Landeskonservator Hans Fredrich will mit diesem Plan vor allem diejenigen baugeschichtlich interessanten Häuser retten, die sonst der Spitzhacke zum Opfer fallen würden. Einige Fälle, in denen die Besitzer das alte Fachwerkhaus lieber durch einen Neubau ersetzen möchten, gibt es schon. Manchmal stehen die Altbauten auch völlig leer. So wie sie vor Hunderten von Jahren errichtet wurden, sollen sie in der Umgebung des Parks wiedererstehen. Vorbild dazu sind Freilicht-Museen in Norddeutschland und in skandinavischen Ländern. Für Bayern wäre diese Sammlung einmalig.

30. Oktober 1963: Freilicht-Museum geplant

© NN-Bildarchiv

Die Kosten für den sorgsamen Abbruch der Frankenhäuser und ihre Rekonstruktion in Nürnberg werden allerdings nicht gering sein. Deshalb will Fredrich nicht nur eine Interessengruppe ins Leben rufen, sondern auch das Land, den Bezirk und nicht zuletzt die Stadt für sein Vorhaben interessieren.

Bisher sind es drei Häuser, die als erste Objekte in Aussicht genommen wurden. Das „Schwedenhaus“ in Thon, für das die Stadt seit langem schon einen ruhigen und würdigen neuen Standplatz sucht, das Schmiedbauerhaus in Unterferrieden und ein Fachwerkhaus aus Pinzberg-Oberfranken. Alle drei Bauten sind seit ihrer Errichtung nahezu unverändert erhalten geblieben, mit ihrem fränkischen Fachwerk und den Walmdächern, die einst wohl mit Schindeln bedeckt waren. Während jedoch das „Schwedenhaus“ aus dem 16. Jahrhundert stammt, sind die beiden anderen Bauten rund ein Jahrhundert jünger. An ihrem neuen Standort sollen sie mit Einrichtungsgegenständen aus der gleichen Zeit ausgestattet werden.

Bürgermeister Franz Haas meint, die Stadt sei an dem Vorhaben sicherlich interessiert. Die Entscheidung aber müsse man dem Stadtrat überlassen. Es handle sich bei Fredrichs Plan jedoch um eine denkmalspflegerische Aufgabe, für die er selbst und wohl auch die Stadt nicht nur Interesse sondern auch Sympathie hege.

Vielleicht beherbergt Nürnberg schon in einigen Jahren festgefügte Zeugnisse fränkischen Hausbaus in seinen Mauern.

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