Absberg: Abfischaktion am Kleinen Brombachsee

16.4.2016, 07:57 Uhr
Absberg: Abfischaktion am Kleinen Brombachsee

© Wasserwirtschaftsamt

Seit 15 Jahren lässt das Wasserwirtschaftsamt Ansbach am Kleinen Brombachsee und besonders am Altmühlsee Abfischungen durchführen, bei denen insgesamt etwa 417 Tonnen Weißfische ins Netz gingen. Mit der Umsetzung der Abfischaktionen betraut die Behörde einen Berufsfischer in enger Zusammenarbeit mit dem Fischereiverband Mittelfranken und der Fischereiberatung des Bezirks Mittelfranken.

In diesem Frühjahr wird die Aktion mit Großreusen, auch Trappnetze genannt, durchgeführt. Diese Fangtechnik der Binnenfischerei findet man sonst eher im Norden. Sie wurde bisher an den fränkischen Seen nur siebenmal angewandt, da sie einen geringeren Fangertrag als ein Zugnetz erbringt. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit des Kleinen Brombachsees ist diese Methode dort jedoch von Vorteil.

Wandern die Weißfische in der Laichzeit Richtung Seeufer, lenkt ein Leitnetz ihren Weg in die Reuse. Die Leerungen der Fanggeräte finden je nach Fangerfolg alle zwei bis drei Tage statt. Gefangene Fische anderer Arten, insbesondere die für den See so wichtigen Raubfische, werden wieder im See ausgesetzt. Der übrige Fang wird vom Fischereiverband zum Besatz anderer Gewässer weitergegeben oder in der Gastronomie verwendet.

Das Abfischen der künstlich angelegten Seen ist ein- bis zweimal jährlich nötig, da die Natur hier noch nicht im Gleichgewicht ist. Für ein Übermaß an Weißfischen reichen die Bodentiere im See als Nahrung nicht mehr aus. Die Fische fressen dann auch Planktonkrebse – insbesondere die erwachsenen Wasserflöhe – und dezimieren damit deren Bestand zu stark. Da sich die Wasserflöhe von Algen ernähren, verstärkt sich die Algenblüte auf unnatürliche Weise. Der Besucher kann das an einer grün-blauen Färbung des Wassers erkennen. Zudem wühlen die Karpfenfische bei der Nahrungssuche den Seeboden ständig auf und trüben so den See stark ein.

Die Abfischungsaktionen sind nur ein Teil der Bemühungen um eine Verbesserung der Wasserqualität in den fränkischen Seen. In den letzten Jahren wurden verstärkt Maßnahmen umgesetzt, die die Wasserqualität am Ablauf der Kläranlagen im Einzugsgebiet des Altmühlsees verbessern. Die staatliche Landwirtschaftsverwaltung bemüht sich zusätzlich um die Verminderung der Erosion in den Einzugsgebieten der Seen. Denn der Eintrag der Ackerkrume in die Fließgewässer, die die Seen speisen, führt zu verstärktem Nährstoffeintrag und damit zu erhöhtem Algenwachstum.

Keine Kommentare