Alte Kaserne in Langlau wird zur Behinderten-Wohnstätte

13.4.2016, 12:01 Uhr
Alte Kaserne in Langlau wird zur Behinderten-Wohnstätte

© Rudolf Laux

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die großen Gebäude als Übergangswohnungen für Spätaussiedler und deren Angehörige bis hin zur Jahrtausendwende genutzt. Ein Teil des großen Geländes beherbergte viele Jahre den Mob.-Stützpunkt Langlau der Bundeswehr. Hinter der alten Wache stand das Casinogebäude, welches auch für den Schützenverein Langlau in den 60er-Jahren das Schützenhaus war.

Mit dem Auszug der letzten Bewohner lag die gesamte Fläche brach. Die Verwaltung dieses Areals liegt in den Händen der Bundesimmobilienagentur (BImA). Zusammen mit der Gemeinde Pfofeld erstellte sie einen großflächig konzipierten Bebauungsplan „Langlau-Ost“.

Bereits vor einigen Jahren hatte die Regens-Wagner-Stiftung Interesse an einer circa 6000 Quadratmeter großen Teilfläche zur Errichtung einer Gebäudegruppe bekundet. Um für Bauwünsche ansiedlungswilliger Interessenten aus der Gemeinde und Neubürger von außerhalb gerüstet zu sein, wurde der große Rest des Baugeländes als „Allgemeines Wohngebiet“ ausgewiesen.

In den letzten drei Jahren erfolgte eine massive Umgestaltung, um die Ziele des Bebauungsplans  vorzubereiten. Erste Gebäudeabbrüche im Bestand der ehemaligen Wehrmachtskaserne zeigten zum Teil sehr geräuschvoll auf, dass die Brache bald einer Nachfolgenutzung weichen wird. Die „Rohbodenplanie“ wurde nach dem Abzug des Abbruchgroßgeräts hergestellt. Dann tätigte die Regens-Wagner-Stiftung den Grunderwerb. Erschließungsarbeiten in enger Abstimmung zwischen der BImA und der Gemeinde Pfofeld folgten.

Auf einer Teilfläche des Bebauungsplans entstand der erste Abschnitt einer Ringstraße, der Lkw-tauglich auch die Gebäudegruppe der Regens-Wagner-Stiftung erschließt. Nach einem etwas komplizierten Antragsweg bekam die Stiftung im Winter 2015/2016 die Baugenehmigung. Der Fertigstellung der Kellergeschoss-Ebenen bis hin zur Kellerdecke folgte  das Aufstellen einer großen Bautafel. Sie kündet davon, dass zwei große Wohnheime mit zehn beziehungsweise 14 Plätzen und eine Förderstätte mit 24 Plätzen für Menschen mit Behinderung entstehen. Das ist die größte Baustelle in Langlau der letzten 50 Jahre nach dem Campingplatz und dem Seehof-Hotel. Die Regens-Wagner-Stiftung betrieb den Antragsweg zielgerichtet.  Verbesserungen wurden nach längeren Verhandlungen mit Grundstücksnachbarn vorgenommen. Als Bauherrin ist die Zentrale Bayern der Stiftung mit Sitz in Dillingen an der Donau angegeben.

Förderung vom Freistaat

Gefördert wird das Projekt vom Freistaat Bayern aus Haushaltsmitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration. Mittel fließen auch von der „Aktion Mensch“. Regional fördert zudem der Bezirk Mittelfranken.

In den letzten Tagen wurde die Verschleißdecke auf dem westlichen Teil der Ringstraße aufgebracht. Das Straßenbegleitgrün wird noch eingepflanzt.

Im Wohngebiet ist bereits ein privates Wohngebäude bis zum Rohbaustatus fertiggestellt worden. Die BimA ist für weitere Flächenverkäufe bereit und die Gemeinde Pfofeld arbeitet an einem weiteren Fortschritt des Baugeländes.

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