Aus zehn Kilo Getreide wird ein Kilo Fleisch

27.1.2016, 19:47 Uhr
Aus zehn Kilo Getreide wird ein Kilo Fleisch

© Foto: Eduard Weigert

„Eine Kuh muss mindestens zehn Kilogramm Getreide fressen, um ein Kilo zuzunehmen“, haben Schüler auf eines der Plakate geschrieben, die nun im Großen Saal des Rathauses hängen. „Kaufe Lebensmittel aus der Region“, steht auf einem anderen Plakat, daneben, dass die Deutschen im Schnitt mehr als ein Kilogramm Fleisch pro Woche essen.

Die Umweltstation Nürnberg vom Institut für Pädagogik und Schulpsychologie gestaltete von Oktober bis Januar mit 15 Schulklassen zwei Projekttage. Ziel war es, den Viert- und Fünftklässlern ein Bild davon zu vermitteln, woher das Essen kommt und wie man sich mit Rücksicht auf Tier und Umwelt ernähren kann.

Die richtigen Eier kaufen

„Wir haben am ersten Tag Bilder gesehen, wie Hühner gehalten werden. Die sind oft total zusammengepfercht“, berichtet Benedikt von der Johann-Pachelbel-Realschule. „Ich finde es krass, dass es das so oft in Deutschland gibt.“ Ab und zu geht der Zwölfjährige selbst im Supermarkt einkaufen. Jetzt will er beim Kauf von Eiern darauf achten, dass sie aus Freilandhaltung stammen oder bio sind.

„Und ich hätte nicht gedacht, wie viel Wasser und Platz Fleisch braucht“, sagt die neunjährige Ella von der Grundschule St. Leonhard. Weltweit wird ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche für die Futtermittelproduktion verwendet.

Die 35 Jungs und Mädchen vertreten heute im Rathaus ihre Klassen bei der Abschlussveranstaltung. Benedikt und Ella sind vor ihren Vorträgen etwas nervös. Immerhin präsentieren sie ihr Wissen vor Umweltreferent Peter Pluschke und Schulbürgermeister Klemens Gsell. Die beiden durften sich dann über zwei selbst gemachte Rezeptbücher mit ausgewogenen vegetarischen Gerichten freuen.

Im Rathaus setzten sich die Schüler auch aktiv gegen das Hungerproblem in der Dritten Welt ein: Am Hauptmarkt sammelten sie gemeinsam mit der Unicef-Hochschulgruppe Spenden. Mit Erdnusspasten, die viele Kalorien und Vitamine beinhalten, unterstützt Unicef Kinder, die von lebensbedrohlicher Mangelernährung betroffen sind. Über 350 Euro konnten sie für das Erdnuss-Projekt gewinnen.

„Wir wollten zeigen, dass man nicht jeden Tag Fleisch essen muss“, sagt Birgit Paulsen von der Umweltstation. „Aber wir haben auch klargemacht, dass man Fleisch nicht einfach so weglassen kann, ohne einen richtigen Ersatz zu sich zu nehmen.“ In diesem Schuljahr wird die Umweltstation Projekttage zum Thema Plastik organisieren.

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