Bekenntnis des Fürther Stadttheaters

5.3.2016, 16:00 Uhr
Bekenntnis des Fürther Stadttheaters

© Stadttheater

Die Theaterzeitung Bretterbericht erschien erstmals im Dezember mit dem Logo. Dass eine ganzseitige Erklärung erst in der Februar-Ausgabe folgte, hatte Theatersprecher Christof Goger zufolge terminliche Gründe und sei nicht etwa als nachträgliche Rechtfertigung zu verstehen. Wie Goger sagte, gab es zwar „unschöne“ Reaktionen auf das Logo und Newsletter-Abbestellungen. Doch seien das Einzelfälle gewesen. Zu Abo-Kündigungen kam es nicht.

Im Bretterbericht stellte Theaterpädagoge Johannes Beissel klar, das Logo spiegle eine „überzeugte Haltung“ wider, die sich in vielen Aktionen niederschlage. So pflege der Theater Jugend Club Fürth seit Jahren eine Kooperation mit einer Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und unterstütze diese auch in rechtlichen Fragen. Flucht und Migration seien Thema in Inszenierungen, junge Flüchtlinge stünden dabei schon mal auf der Bühne.

Im Dezember erhielten Flüchtlinge Freikarten für das Stück „Der kleine Prinz“, laut Goger eine Geste, die vor Weihnachten Freude bereiten sollte. Die Zuschauer wurden mehrsprachig von der Bühne aus begrüßt, nach dem Schlussapplaus gab es Lebkuchen und Tee für alle. Nach der Aufführung von „Caligula“, einem historischen und doch aktuellen Stück über die Schreckensherrschaft dieses römischen Kaisers, fanden öffentliche Gespräche zwischen Theaterleuten und Flüchtlingen statt, die der Intendant als sehr persönlich und sehr berührend empfand. Der Spielplan werde nun nicht monothematisch, sagt Müller. Doch sei es wichtig, zu zeigen, dass hinter all diesen Aktivitäten eine geistige Haltung stehe. Andere Häuser gingen übrigens viel weiter. So fungierte das Schauspielhaus Hamburg zeitweise als Notquartier.

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