Bitte aufsteigen - Tipps für Fahrradfahrer

3.8.2010, 00:00 Uhr
Bitte aufsteigen - Tipps für Fahrradfahrer

© Karl-Heinz Daut/ NN

"Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger motivieren, öfter auf das Rad umzusteigen", sagt Jens Ott, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Nürnberg, der die Broschüre mit erstellt hat.

Die Stadt der kurzen Wege - Mit dem Fahrrad am schnellsten

58 Prozent der Wege, die mit dem Auto in der Stadt zurückgelegt werden, sind kürzer als fünf Kilometer. Diese Strecken seien mit dem Fahrrad leicht zu bewältigen. Zumal große Teile des Stadtgebietes innerhalb eines Fünf-Kilometer-Radius um den Hauptmarkt liegen. "Nürnberg ist die Stadt der kurzen Wege", sagt Ott.

Bei solch geringen Entfernungen sei das Fahrrad auch in punkto Schnelligkeit anderen Verkehrsmitteln meist überlegen. "Im Vergleich mit dem ÖPNV entfallen die Umsteige- und Wartezeiten, beim Auto die lästige Parkplatzsuche", erklärt der ADFC-Vorsitzende.

Umweltreferent fordert mehr Radstellplätze

Auch für Umweltreferent Peter Pluschke ist das Radfahren eine Frage der inneren Einstellung und damit Teil der städtischen Kultur. Nürnberg habe viele Fahrräder produziert, aber seine Bürger hätten sich nicht daraufgesetzt. "Bei uns ist die Wertschätzung für jemand, der mit dem Fahrrad kommt, noch nicht so hoch", sagt Pluschke.

Pluschke möchte vor allem die Berufspendler zum Umstieg bewegen. Für 2050 strebt er eine Dreiteilung des städtischen Verkehrsaufkommens an: Ein Drittel ÖPNV, ein Drittel Individualverkehr und ein Drittel Fahrrad. Ziel sei die intelligente Kombination verschiedener Transportmittel.

Dazu gehören auch Elektro-Bikes und Leihfahrräder. "Man muss in Haus-zu-Haus-Verbindungen denken«, sagt der Umweltreferent. Generell sollte das Mitnehmen von Fahrrädern in Bussen und Bahnen erleichtert werden. Auch brauche Nürnberg mehr Fahrradstellplätze an den jeweiligen Endhaltestellen.

Tipps für Radfahrer

Neben Tipps zu Kleidung, Wartung, Versicherung, Diebstahlschutz und einem Beitrag über das richtige Verhalten im Straßenverkehr bietet die Broschüre eine Reportage zum Thema: "Autofrei leben".

Der Bußgeldkatalog für Radler kann mit einigen Überraschungen aufwarten: Freihändig fahren kostet fünf Euro, das Ignorieren des Radwegs wird mit 15 Euro geahndet. Wer beim Radfahren ein Mobiltelefon (ohne Freisprecheinrichtung) benutzt, zahlt 25 Euro. Radfahren im betrunkenen Zustand ist eine Straftat.