Bürgerbus-Verein soll in Veitsbronn die Details klären

15.4.2015, 06:00 Uhr
Bürgerbus-Verein soll in Veitsbronn die Details klären

© Archivfoto: Walter Grzesiek

Das von Bürgermeister Marco Kistner vorgestellte Ergebnis des zweimonatigen Testbetriebs blieb – mit im Durchschnitt gerade einmal zwei Fahrgästen pro Fahrt – ein gutes Stück unter den Erwartungen.

Und auch die Seniorenbeiratsvorsitzende Rosemarie Singer wertete den Bedarfstest auf eine entsprechende Frage Kistners als höchstens zur Hälfte gelungen: „Das kam noch nicht so gut an, was ich gehört habe. Vor allem, weil nicht alle Geschäfte oder der Bahnhof angefahren wurden. Da müsste man an der Route nachbessern.“

Doch weil in der Probezeit eben auch „eine Vielzahl von Anregungen aus der Bevölkerung“ eingegangen seien, so der Bürgermeister, lasse dieses Interesse letztlich doch auf einen zumindest einmal „grundsätzlichen Bedarf“ schließen. Kistner sprach sich daher für die Einführung des Bürgerbusses aus und informierte über das weitere Vorgehen.

Vorbild Langenzenn

Als Erstes steht die Gründung eines Bürgerbus-Vereins nach Langenzenner „BüBLa“-Vorbild an. Der Verein soll sämtliche Aufgaben für Einführung und Betrieb des Bürgerbusses übernehmen – von der Organisation des laufenden Betriebs über die Suche und Schulung der ehrenamtlichen Fahrer bis zum Erarbeiten von Routen, Fahrzeiten und Haltestellen. Hinzu kommt das Beantragen von Genehmigungen, Konzessionen und Zuschüssen und zuletzt natürlich die Anschaffung eines barrierefreien Fahrzeugs.

Angesichts dieser Aufgabenvielfalt empfiehlt die Verwaltung, schon jetzt einen künftigen Ansprechpartner für den Bürgerbus-Verein zu benennen.

In der anschließenden Debatte kamen quer durch die Fraktionen etliche noch offene Fragen inhaltlicher sowie ganz praktischer Art zum Thema auf den Tisch. Ob ein Verein rechtlich zugleich auch Betreiber sein darf? Sind die Kosten des laufenden Betriebes mit den bislang hierfür im Haushalt veranschlagten 10 000 Euro überhaupt gedeckt? Finden sich genügend ehrenamtliche Fahrer?

Während sich die CSU hierbei vor allem auf absehbare praktische Widrigkeiten wie die schwierige Fahrersuche einschoss, legte die SPD ihr Hauptgewicht auf rechtliche und strukturelle Fragen der zu tragenden Verantwortung und Finanzen.

„Wir brauchen zuerst Strukturen und einen Ansprechpartner der Gemeinde“, betonte unter anderem Traugott Goßler. Doch trotz aller derzeit noch offenen Fragen, fuhr er einlenkend fort, „sind wir weiterhin sehr an einem Gelingen des Projektes interessiert“.

Dies unterstützte auch Wolf-Dieter Hauck von der WBH nachdrücklich: „Seit Jahren reden wir darüber, wir sollten das jetzt wirklich einmal massiv angehen.“Auch seitens der CSU wurde grundsätzlich Zustimmung zum Bürgerbus bekundet.

Wenn man zur Vereinsgründung aufrufe, vergebe man sich nichts, lautete am Ende der Debatte fast einstimmig der Konsens der Fraktionen. Die derzeit noch offenen Fragen könnten bis zum Termin oder spätestens direkt auf der Gründungsversammlung weiter geklärt werden. Mit nur einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat darum für den Veitsbronner Bürgerbus, nun „zur Gründung des Vereins im Gemeindeblatt aufzurufen und die Gründungsversammlung so schnell als möglich durchzuführen“.

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