Christkind-Duo ist kräftig am Proben

25.11.2014, 17:30 Uhr
Christkind-Duo ist kräftig am Proben

© Brigitte Grüner

„Ich sage mir den Prolog selbst laut und betont vor“, erzählt Anna-Lena. Die zwei Jahre jüngere Himmelsbotin trägt ihren Eltern immer wieder den Prolog vor. Die sieben Gedichte, die zusätzlich geübt werden müssen, dürfen abgelesen werden. „Das ist wohl auch besser. Denn was man auswendig kann, rattert man oft herunter“, findet Lena. Beide Mädchen haben Auftritte vor großem Publikum zu bewältigen. Während die 15-jährige Mittelschülerin am kommenden Samstag vom Balkon des Schenkl-Hauses aus ihren Prolog sprechen wird, ist die 13-jährige Gymnasiastin eine Woche später dran. Lena Ziegler wird als Christkind den eigens für die Bergwerksweihnacht geschriebenen Prolog aufsagen.

Niemand musste die beiden dazu überreden, sich als Christkind zu bewerben. „Mir hat dieses Amt schon immer gefallen. Ich finde es schön, Kindern eine Freude zu machen“, sagt Anna-Lena, die während eines Praktikums auch schon im Kindergarten tätig war. Auch Lena empfindet es als eine Ehre, das Auerbacher Christkind zu sein. Sie freut sich darauf, den Bewohnern von Regens Wagner und den älteren Mitbürgern eine Freude zu machen. Als ihr Vater sie auf die „Stellenausschreibung“ des Stadtverbands aufmerksam machte, sei sie gleich Feuer und Flamme gewesen, erzählt die 13-Jährige.

Beide himmlischen Boten haben momentan das gleiche Lernprogramm. Jede lernt den Prolog für den Adventsmarkt der Vereine am kommenden Samstag ab 15 Uhr auf dem Marktplatz. Und jede bereitet sich auch auf den Prolog der Bergwerksweihnacht vor. „Wenn eine von uns erkrankt, muss die andere einspringen können“, erklärt Lena. Die Kleideranprobe haben die Schülerinnen längst hinter sich.

Kleid wird gekürzt

Lenas Kleid muss noch gekürzt und angepasst werden. Betreuerin Emma Meisel übernimmt die Aufgabe. Froh sind beide, dass sie keine Perücke tragen müssen. Mit langen blonden Haaren sind die zwei Auerbacherinnen ohnehin gesegnet. Den betonten Vortrag haben sie mit Alfred Graf geübt. Er habe sehr geduldig mit ihnen geprobt und sie darauf hingewiesen, wenn einzelne Passagen zu schnell oder zu langsam gesprochen wurden oder wenn die Betonung nicht gepasst habe, erzählen sie.

Graf teilt die beiden Schülerinnen auch ein. Aktuell wissen sie noch gar nicht, wie viele Termine während der Vorweihnachtszeit zu bewältigen sind. Als bekannt wurde, dass sie in diesem Winter als himmlische Boten unterwegs sind, waren die Freunde positiv überrascht. „Viele fanden es cool.“ Wunschzettel haben die beiden Mädchen bislang noch nicht bekommen, nur der Lehrer von Anna-Lena habe bereits – natürlich im Spaß – nach Geschenken gefragt.

Hat ein Christkind eigentlich Lampenfieber? „Jetzt noch nicht“ lachen Anna-Lena und Lena. Kurz vor dem Auftritt werde sich dieses Gefühl allerdings vermutlich schon einstellen.

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