Der Holzfisch wandert zum neuen Vorsitzenden

GROSSHABERSDORF - Der fränkische Karpfen war der unbestrittene Star. Auf dem Teller, aber auch in Form einer hölzernen Skulptur, die Günter Gabsteiger, langjähriger Vorsitzender der Teichgenossenschaft im Landkreis Fürth, bei der Jahresversammlung an seinen Nachfolger Marco Kistner übergab.

Bei den Wahlen kandidierte Günter Gabsteiger, der sich schon vorher ausbedungen hatte, nicht zum Ehrenvorsitzenden ernannt zu werden, nach 13-jähriger Vorstandstätigkeit nicht mehr. Zum Nachfolger kürten die Teichgenossen den Veitsbronner Bürgermeister und Bezirksrat Marco Kistner. In ihren Ämtern bestätigt wurden die beiden Stellvertreter Claus Vogel und Werner Röschlein, Schatzmeisterin Margarete Fliehr, Schriftführerin Julia Fliehr und die Revisoren Andreas Suck und Rainer Zimmerman. Der Vorstandschaft gehören weitere zehn Beisitzer an.

Gabsteiger informierte in seinem letzten Rechenschaftsbericht als Vorsitzender über den Fischbesatz und das Abfischen. Er ging dabei auch auf das „leidige Thema Kormorane und Reiher“ ein, die als „Seeräuber“ große Schäden anrichteten. Margarete Fliehr berichtete von einem positiven Kassenbestand und verwies darauf, dass die Beiträge die einzigen Einnahmen sind. Auf Vorschlag der Revisoren wurde die gesamte Vorstandschaft entlastet.

Der Chefredakteur von Fischer und Teichwirt startete sein Referat über die bayerische Fischerei mit einem Rückblick auf 15 000 Jahre Erdgeschichte mit Beginn der Eiszeit, als die Seen als Lebensräume für Fische und andere Wassertiere entstanden. Ausführlich ging er auf die Diskrepanzen zwischen Vogelschutz und Fischereiwesen ein, als man den Kormoranen Lebensräume eingerichtet habe, wodurch immense Schäden für die Fischer entstanden seien. Auch bei der Ausweisung von Naturschutzgebieten wolle man die Fischer einfach weghaben.

In den Grußworten wiesen Landtagsabgeordneter Horst Arnold, agrarpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Marco Kistner, Landrat Matthias Dießl und Großhabersdorfs Bürgermeister Friedrich Biegel auf die durch die Fischerei entstehenden Arbeitsplätze und die Verbesserung der Wasserqualität hin und priesen den fränkischen Karpfen als hochwertiges Qualitätsprodukt.

Davon konnten sich die Teichgenossen im Gasthaus „Alte Schmiede“ in Oberreichenbach überzeugen: Goldbraune, gebackene Fische lagen auf den Tellern.