Der Terror-Drahtzieher Mohammad Ilyas Kashmiri

18.11.2010, 12:44 Uhr
Der Terror-Drahtzieher Mohammad Ilyas Kashmiri

© dpa

Jetzt soll Kashmiri mehrere Terroristen nach deren militärischer Ausbildung im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet für Anschläge in Deutschland rekrutiert haben.

Kashmiri wurde am 2. Januar oder 10. Februar 1964 in dem Dorf Bhimper im Samahani-Tal des pakistanischen Teils von Kaschmir geboren. Bereits als junger Mann kämpfte er in den 1980er Jahren auf der Seite der Taliban gegen die sowjetischen Besatzer in Afghanistan. Danach schloss er sich islamistischen Rebellen in seiner Heimat Kaschmir an und bekämpfte die Regierung Pakistans.

Er ging zur Terrororganisation «Harakat ul Dschihad Islami» (Bewegung für den islamischen Kampf), die dem Terrornetzwerk Al Kaida nahesteht. Dort stieg er zum Kopf der Gruppe auf und gilt nun als Kommandeur für Al-Kaida-Angriffe in Indien und von Indien aus. Auf der Liste der gefährlichsten Terroristen taucht Kashmiri auch unter den Tarnnamen Elias al-Kashmiri und Naib Amir Ilyas auf. Er führt als arabischer Rechtsgelehrter die Titel Mufti und Maulana.

Im September 2009 wurde Kashmiri für tot erklärt, nachdem bei einem US-Angriff mit einer Drohne in der pakistanischen Unruheregion Nord-Waziristan mehrere Terroristen getötet worden sein sollen. Kurz danach meldete er sich allerdings zurück und kündigte in Interviews neue Anschläge an.

Im Februar 2010 bekannte sich Kashmiri zu der verheerenden Attacke auf das Lokal «German Bakery» in der indischen Stadt Pune. Bei der Bombenexplosion wurden mindestens 17 Menschen getötet. Unter den rund 60 Verletzten war auch eine Deutsche.