DFB droht Dynamo-Fans mit Ausschluss

11.12.2013, 18:49 Uhr
DFB droht Dynamo-Fans mit Ausschluss

© Friso Gentsch (dpa)

Das kündigten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Ligaverband in einer gemeinsamen Pressemitteilung am Mittwoch an. Sollte es beim nächsten Gastspiel der Sachsen beim 1. FC Köln "auf der An- und Abreise oder während des Spiels zu erneuten Übergriffen kommen, wird es als erste Konsequenz für das nächste Auswärtsspiel der Dresdner keine Stehplatzkarten im Gästebereich geben", teilten DFB und DFL nach einem Treffen in Frankfurt mit. Die sportrechtliche Bewertung der Ereignisse in Bielefeld bliebe davon unberührt, hieß es weiter.

Damit reagierten die Verbände auf die neuerlichen Entgleisungen von Dresdner Fans rund um das Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld am vergangenen Freitag. Dort hatten etwa 250 von 800 mit dem Zug angereiste Dynamo-Fans schon vor dem Spiel versucht, den Bielefelder Bahnhof zu stürmen. Auch auf dem Weg zum Stadion war es zu Ausschreitungen gekommen. Autos wurden beschädigt, zwei Cateringstände überfallen, und ein Supermarkt wurde gestürmt. Die Polizei war mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die aggressiven und teils stark alkoholisierten Gewalttäter vorgegangen.

"Wir werden angesichts der Bilder aus Bielefeld nicht tatenlos zuschauen, wie rücksichtslose Gewalttäter die Bühne Fußball missbrauchen. Das Problem lässt sich nur im Zusammenspiel von Verbänden, Vereinen, Fans, Politik und Polizei lösen. Wir erwarten deshalb von Dynamo Dresden und der großen Mehrheit seiner echten Fans, Verantwortung zu übernehmen und mit aller Kraft daran mitzuwirken, die kriminellen Täter sichtbar zu machen und sie ins Abseits zu stellen", lautete die gemeinsame Stellungnahme von DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch und DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig.

Immer wieder war es in der Vergangenheit zu Zwischenfällen mit Dresdner Fans gekommen. Nach schweren Krawallen rund um das DFB-Pokalspiel bei Hannover 96 am 31. Oktober 2012 wurde Dynamo sogar vom Pokal-Wettbewerb der Saison 2013/14 ausgeschlossen.

Auf Druck der eigenen Mitglieder hatte der Traditionsverein jüngst dem DFB einen Kompromiss abgerungen, bei dem das Vorstrafenregister der Sachsen gelöscht und die 17 anhängigen Verfahren gegen Zahlung von 30.000 Euro eingestellt wurden. Dafür verzichtete der gebeutelte Club auf eine Zivilklage gegen den Ausschluss aus dem Pokal. Die Hoffnungen auf einen Neuanfang hielten allerdings gerade einmal eine Woche lang.

Nun steht Dynamo ausgerechnet beim brisanten Spiel in Köln unter besonderer Beobachtung. Auch die Kölner Anhängerschaft war in der Vergangenheit häufig negativ aufgefallen. Rund 1500 Dresdner Fans wollen die Reise in die Domstadt antreten. Das darauffolgende Auswärtsspiel wäre die Partie bei Union Berlin im Februar.

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