Erste Bauerfolge: Spatenstich für Klinik-Projekt in Neustadt

2.11.2017, 19:13 Uhr
Erste Bauerfolge: Spatenstich für Klinik-Projekt in Neustadt

© Harald Munzinger

Dazu griffen Landrat Helmut Weiß und Klinikvorstand mit MdL Hans Herold, Chefärzten, Planern und Neustadts Bürgermeister Peter Holzmann zu den Spaten, um damit nach zweieinhalbjähriger Planung und ersten vorbereitenden Bauabschnitten den Beginn des Bauprojektes zu symbolisieren, das Ende 2019, Anfang 2020 abgeschlossen sein soll. Dann verfügt die Klinik Neustadt über eine neue Intensivstation, eine "Intermedia Care-Station" (IMC) sowie eine den gewachsenen Anforderungen entsprechende Notaufnahme und ein Zentrallager. Zudem wird die Stromversorgung erneuert und entstehen die neue Rettungswache des BRK-Kreisverbandes sowie eine Kinder- und Jugendpsychiatrische Institutsambulanz des Bezirks Mittelfranken.

Klinikvorstand Schilling stellte im großen Gästekreis dankbar fest, dass sich der Freistaat in den letzten Monaten auf Drängen der bayerischen Kliniken durchgerungen habe, den Fördertopf um 140 Millionen Euro aufzustocken. Dies sei ein Schritt in die richtige Richtung, dürfe aber nicht der einzige sein, da der Investitionsbedarf der Klinken enorm sei. Dies gelte, so Schilling, nicht nur bei den Baumaßnahmen, sondern vielmehr für die medizinische Ausstattung sowie vor allem für eine sichere und zukunftsweisende EDV. So war denn auch seine Bitte an die Landtagsabgeordneten und Vertreter der Kommunalen Spitzenverbände, die über den kommunalen Finanzausgleich 50 Prozent der Mittel aufbringen, "sich auch in den kommenden Jahren für eine ausreichende Finanzierung der Kliniken einzusetzen".

Es werden neue Maßstäbe gesetzt

Ein Anliegen letztlich auch in "eigener Sache", denn Schilling ist sicher, dass man nicht an der letzten Baustelle stand, für die unter anderem die ehemalige Schwesternschule und Garagen weichen mussten: "Wir werden auch in den kommenden Jahren noch einige Investitionen in unsere Infrastruktur tätigen dürfen". Der Klinikvorstand dankte Landrat Weiß, dem Verwaltungsrat und schließlich dem Kreistag, "immer ein offenes Ohr für die Belange unserer Kliniken zu haben und die erforderlichen Weichen für deren langfristige Zukunftssicherung zu stellen". Dank stattete Schilling auch den vielen Nachbarn aus der Röntgenstraße ab, die zum Spatenstich gekommen waren, seien sie doch die Leidtragenden des erhöhten Verkehrsaufkommens durch die Baumaßnahme.

Wie in der Vergangenheit zeigte er sich überzeugt, in einem guten Miteinander aufkommende Probleme auch weiterhin gemeinsam zu lösen. Schilling griff mit den Wünschen eines zügigen Bauverlaufs, guter Ausschreibungsergebnisse und verlässlicher Partner sowie einer unfallfreien Baustelle mit wenig Beeinträchtigungen des laufenden Klinikbetriebes zum Spaten. Die teilte er ebenso mit Landrat Helmut Weiß, wie die Überzeugung, mit 12 großen Einbettzimmern auf der Intensivstation, zusätzlichen Isolationszimmern in den verschiedenen Bereichen und vor allem der Kapazitätserweiterung im Bereich der zentralen Aufnahmeeinheit "neue Maßstäbe zu setzen".

Erste Abschnitte schon abgeschlossen

Darauf wurde nach dem Spatenstich auf dem improvisierten "Festplatz" angestoßen. Landrat Helmut Weiß ging auf die "notwendige sorgfältige Planung einer so großen Maßnahme und Investition“ ein, die mit der Bedarfsfeststellung bis zum Jahr 2013 zurückreicht. Im Jahreskrankenhausprogramm 2014 sei dann die Ausschreibung erfolgt, im April 2015 die Planung vergeben worden. Dass sich diese "etwas in die Länge gezogen" hätten, führte Vorstand Schilling auf die europaweite Ausschreibung und ein gänzlich neues Konzept zurück. Die Genehmigung der Bauleitplanung durch die Bezirksregierung war am 22. Januar erfolgt; aufgeteilt in vier Bauabschnitte.

Der erste ist mit den Straßenbaumaßnahmen vor dem Ärztehaus sowie dem Abriss von Schwesternschule und Garagen bereits ebenso abgeschlossen wie jener mit dem "Innenhof zur Wirtschaftsanlieferung". Der dritte hatte mit den Kanalarbeiten vor der Tagesklink Ende Oktober begonnen. Beim vierten, dem Neubau entstehen nach Mitteilung von Landrat Weiß auf drei Etagen insgesamt 5000 Quadratmeter zusätzlicher Nutzfläche. Diese teilten sich im Obergeschoss die Intensivstation mit 12 Betten in Einbettzimmern und die IMC-Station mit ebenfalls 12 Betten in Ein- und Zweibettzimmern.

Genug Platz für moderne Infrastrukturen

Im Erdgeschoss werden Notaufnahme und Aufnahmestation inklusive Behandlungsräumen und Schockraum sowie die Rettungswache des BRK untergebracht, ferner das Klinikinstitut des Bezirks. Zentrallager, neue Stromversorgung, Lüftungs- und Kälteanlage sowie die BRK-Garage finden im Untergeschoss Platz. Er freue sich, so Landrat Weiß, dass die Kreiskliniken erneut modernisiert werden könnten. Der Landkreis lasse sich dies rund 2,3 Millionen Euro kosten, der Staat fördere das Projekt mit etwa 16 der circa 21 Millionen Euro. Die kompakte Lage von Intensiv und IMC- Stationen biete große Vorteile, die zeitgemäß geräumigen Patientenzimmer eine optimale Versorgungsmöglichkeit.

Dass die momentane Notaufnahme aus allen Nähten platze, habe zum Handeln gezwungen. Mit der neuen Interdisziplinären Aufnahmestation werde endlich genug Platz für moderne Infrastrukturen geschaffen, die Aufnahmestation über die Übernachtungsbetreuung sowie einen Schockraum verfügen.

Weiß ging auch auf die technischen Maßnahmen ein. Mit einem Blockheizkraftwerk werde Strom erzeugt und die Abwärme für Absorptionskältemaschinen genutzt, gehe man bei der benötigten Kälte für den Neubau ganz neue Wege. Der Landrat: "Wir möchten unseren Bürgerinnen und Bürgern die bestmögliche Versorgung zukommen lassen und dafür investieren wir".

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