Bayern ist nun Bierland Nummer eins

11.11.2014, 09:43 Uhr
Bayerisches Bier fließt nicht nur in der Heimat (im Bild eine fränkische Bierkönigin im Nürnberger Burggraben), sondern immer öfter auch ins Ausland.

© Foto: André De Geare Bayerisches Bier fließt nicht nur in der Heimat (im Bild eine fränkische Bierkönigin im Nürnberger Burggraben), sondern immer öfter auch ins Ausland.

Mit diesen Mengen liegen beide Länder im bundesweiten Vergleich mit Abstand vorne. Auf Platz drei folgen Rheinland-Pfalz und Saarland, die in der Bierstatistik zusammengefasst sind, mit rund 6,2 Mio. Hektoliter sowie Sachsen mit dem nahezu identischen Bierausstoß.

Unter dem Strich erwarten die deutschen Brauer im Gesamtjahr 2014 einen leichten Anstieg der Produktionsmenge um ein Prozent auf gut 97 Mio. Hektoliter. Der Export spielt dabei eine immer größere Rolle, berichtet Verbandspräsident Gerhard Ilgenfritz. In den ersten drei Quartalen flossen 6,1 Prozent mehr Bier ins Ausland als im Vorjahreszeitraum. Die bayerischen Hersteller sind hier gut im Geschäft: Ihr Anteil an den gesamtdeutschen Ausfuhren liegt mittlerweile bei 44 Prozent, so Ilgenfritz.

Der Bierdurst wächst vor allem in Asien und Afrika, während der Markt in Europa und Nordamerika zum Teil deutliche Rückgänge verbucht. Weltweit hat die Bierproduktion im vergangenen Jahr mit 1,9 Mrd. Hektoliter ein Rekordniveau erreicht.

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Verbraucher in Deutschland müssen derweil für den Gerstensaft tiefer in die Tasche greifen. Nach Angaben der Nürnberger GfK stieg der Preis im ersten Halbjahr 2014 über alle Sorten hinweg durchschnittlich um drei Prozent. Verbandspräsident Ilgenfritz hält weitere Erhöhungen angesichts steigender Kosten für Personal und Rohstoffe für wahrscheinlich. Preissteigerungswellen quer durch die Branche wie in der Vergangenheit werde es aber nicht geben. Stattdessen gestalte jedes Unternehmen die Preise individuell, prognostiziert der oberste bayerische Privatbrauer.

Der Exportanteil des Gerstensaftes aus dem Freistaat liegt bei 44 Prozent.

Der Exportanteil des Gerstensaftes aus dem Freistaat liegt bei 44 Prozent. © Foto: André De Geare

Erst im Frühjahr hatte das Bundeskartellamt in der Branche hohe Geldbußen wegen verbotener Preisabsprachen verhängt.

Immer beliebter werden unterdessen alkoholfreie Biere und Biere aus der jeweiligen Region. Im Bereich der alkoholfreien Getränke steigt die Nachfrage nach stillen Wässern weiter. Unter Druck geraten dagegen Fruchtsäfte, so Detlef Groß von der Vereinigung Alkoholfreie Getränke-Industrie, der seiner Branche eine „positive Entwicklung“ attestiert.

85 Prozent Exportanteil

Über alle Sparten hinweg hat jeder Bundesbürger 2013 im Durchschnitt 768,4 Liter getrunken, Kaffe, Tee und Milch mit eingerechnet. Davon entfielen rund 107 Liter auf Bier, rund 304 Liter auf alkoholfreie Getränke.

Sehr zuversichtlich blicken derweil die deutschen Getränkemaschinenhersteller in die Zukunft. Deutsche Maschinen seien im Ausland gefragt, der Exportanteil liege bei 85 Prozent. Die Branche rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatzplus von drei und im nächsten Jahr von fünf Prozent, so Volker Kronseder, Vorsitzender des Fachverbandes Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen.

Den Optimismus stützt er auf drei Megatrends: steigende Weltbevölkerung, sinkende Armut und wachsende Urbanisierung. Gerade in Städten seien abgepackte Getränke gefragt.

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