Die "Bar" in der Nürnberger Altstadt

1.10.2013, 10:01 Uhr
Die

© Kai Kappes

Die Location in der Unteren Schmiedgasse 6, die seit Mai geöffnet hat und gar nicht mehr so neu ist, hat viele Namen: Die Bar an der Burg. Die Kneipe am Downtown. Davids Bar. Nach der Adresse: USG 6. Für Kreative: Die Stricherbar, frei nach dem Strichcode auf der Facebookseite. Oder schlicht: Die neue Bar. Die Besucher sollen entscheiden, denn die Besitzer haben ihr bislang keinen Namen gegeben. Verwirrung ist da zu später Stunde programmiert, wenn die Frage ausdiskutiert wird: „Wohin jetzt?“ Denn die Nürnberger Nachtszene hat den Laden auch ohne Namen längst für sich entdeckt.

Bei der Stadt hat Betreiber David Häuser seine Bar als „Raum zur freien Entfaltung des Individuums mit Wandheizung“ angemeldet — eben genau als das, was es ist (und eine Wandheizung gibt es wirklich). Der Künstler und freie Fotograf holt die kreative Szene in seinen Laden. Im Oktober stellen die lokalen Größen Björn Rogatti und Julian Vogel aus. Im Keller gibt es immer wieder kleine, aber feine Konzerte.

Platz ist genug, denn der 30-jährige Häuser hat den Barbereich mit viel Eigenengagement erweitert: Eine lange Bar aus Kupfer lädt im neu hergerichteten Untergeschoss zum Trinken ein. In die Kehlen kommt dabei vor allem Heimisches. Eine Sorte Bier, eine Sorte Schnaps, nur wenige Longdrinks. Qualität statt Quantität.

Minimalistisch ist auch die Einrichtung. Alte Sofas und Turnkästen aus Leder, die mancher noch aus dem Sportunterricht kennt. Am Montag kredenzt Kumpel Moe seinen selbst gemachten Mocca. Er ist sich sicher: „Das ist die charmanteste Eckkneipe, die es gibt auf der Welt.“

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