Ein Stück St. Louis in der Südstadt

8.3.2013, 16:00 Uhr
Ein Stück St. Louis in der Südstadt

© Horst Linke

In ein Backsteingebäude im Industriegebiet ist „Boogie’s BBQ“ eingezogen — und um das neu erworbene Wissen gleich weiterzugeben: In diesem Fall hat Barbecue mit Grillen überhaupt nichts zu tun. Denn in St. Louis, wo Inhaber Falk Norris und seine Frau Karin jahrelang gelebt haben, bedeutet Barbecue nur eins: Das Fleisch wird geräuchert. „Slow and low“, langsam und bei Niedrigtemperatur, wird es gar, sagt Norris, der Amerikaner ist.

Das „Boogie’s“ sei ein Smokehouse, wie man es am Straßenrand findet und wie es in weiten Teilen der USA beliebt ist. Es ist mehr ein Imbiss als ein Restaurant, mit schlichten Tischen und Stühlen, (hausgemachten) Soßen in Plastikflaschen, Blues in den Ohren. „Wir wollten genau dieses Smokehouse-Flair, relaxed und freundlich“, sagt Norris. Die beiden Herzen des „Boogie’s“ aber stehen hinter dem Gebäude, zwei amerikanische Räucheröfen. Bis zu 24 Stunden bei Temperaturen von etwas über hundert Grad lassen Rinderbrust, Pute und Rippchen butterzart werden und fast von selbst vom Knochen fallen. Auch das Schäufele erlebt hier, dass der Backofen nicht der einzige Weg ist, der auf den fränkischen Teller führt, und landet als „pulled pork“ im Sandwich. Norris empfiehlt dazu übrigens Apfelmus, was recht amerikanisch und damit authentisch erscheint.

Der Renner aber sind unterarmlange Ribs (12,95 Euro) mit adäquaten Beilagen: Coleslaw (Krautsalat), Baked Beans oder Kartoffelsalat mit Mayo und Ei. Eine Marinade mit einer Gewürzmischung aus St. Louis („von einem der bekanntesten BBQ-Köche in den USA“) und eine Glasur aus braunem Rohrzucker-Sirup überzeugen auch Fast-Vegetarier. Leicht rauchig, würzig, ein bisschen süß: Vermutlich schmeckt es genau so, wenn man auf dem Weg nach Oklahoma Hunger bekommt und am nächsten Smokehouse mal kurz rechts ranfährt.

Mehr Informationen über das Boogie's BBQ in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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