Statt Sudhaus jetzt die Hütt'n

6.6.2012, 10:20 Uhr
Statt Sudhaus jetzt die Hütt'n

© Eduard Weigert

Dort, wo das „Sudhaus“ drei Jahrzehnte lang residierte, ist ein ungleich bodenständigerer Nachfolger eingezogen: die „Hütt'n“. Der Name klingt nach Aprés-Ski und lästigen Junggesellenabschieden, doch das täuscht. Die Betreiber Udo Deppisch und Gerhard Pickel haben ihrem Wirtshaus das Motto „fränkisch, ehrlich, gut“ auf die Fahnen geschrieben und das bedeutet in diesem Fall: eine rustikale Speisekarte und große Portionen zu kleinen Preisen.

Wer sonntags erst am frühen Nachmittag Lust auf Schäufele verspürt, hat oft Pech – oder muss im Lokal seines Vertrauens eines reservieren. In der „Hütt’n“ ist die Uhrzeit kein Problem, der Vorrat an Braten, der sich in der umgebauten Küche und im Lager befindet, muss riesig sein. Meine Wahl fällt auf einen kleinen Sauerbraten (7,70 Euro) und einen gemischten Salat, mein Partner ordert Schäufele (9,20 Euro). Nach kurzer Zeit dampft beides auf den dunklen, schmucklosen Holztischen.

Der erste Eindruck – und der zweite und der dritte: lecker! Die Kruste des fränkischen Nationalgerichts ist rösch, das zarte Fleisch lässt sich leicht vom Knochen lösen, die kräftige Soße ist frei von Bindemitteln. Der Sauerbraten in der kleinen Variante besteht aus einem Kloß und zwei Scheiben Fleisch von ausreichender Größe, angerichtet auf einer angenehm süßlich-säuerlichen Soße.

Dass der kleine Salat aus dem üblichen Kraut besteht und der auf dem Bratenteller servierte Beilagensalat in der Schäufele-Soße fast ertrinkt, ist da zu verschmerzen. Die fränkische Küche ist für Vegetarier eben nicht sehr attraktiv, da macht die „Hütt'n“ leider keine Ausnahme. Dafür kommen Biertrinker und Schnäpsler vollends auf ihre Kosten. Das versöhnt.

Mehr Informationen über die Hütt´n in unserer Rubrik Essen und Trinken!

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