Feuchter Fasching: Code sicherte die Rathaustür

12.11.2018, 10:05 Uhr
„Vom Himmel bin i kumma, und in Feucht bin i dou, wär i nur daham bliebn, dann hätt i mei Rouh“, sagt Engel Aloisius Foto: Wilcke

„Vom Himmel bin i kumma, und in Feucht bin i dou, wär i nur daham bliebn, dann hätt i mei Rouh“, sagt Engel Aloisius Foto: Wilcke

Aktive von Feucht-fröhlich zeigten auf, was sich hinter ihren „Masken“ verbirgt, wer sie sind und was sie im Fasching tun, wie ihre Wünsche und Träume sind. In Fürbitten baten sie um gutes Gelingen der Veranstaltungen, um Schutz vor Verletzungen, aber auch um Hilfe für Arme und Bedürftige. Und in diesem Sinn kommt die Kollekte der Lebenshilfe Nürnberger Land zugute.

Die beiden Pfarrer gingen in ihrer gemeinsamen Predigt auf die Liebe ein, die über allem steht und alles zusammenhält. Teilweise in Versform passten sie sich dem närrischen Rahmen an und ernteten damit viel Applaus. Darüber durfte sich auch der „Golden Gospel Choir“ mit Oliver Schott freuen, der den musikalischen Part übernommen hatte.

Nach dem gemeinsamen Segen und dem Dank von Pfarrer Grötzner an die Mitwirkenden und den Präsidenten Pascal Czerwek, der die Idee zu diesem Faschingsgottesdienst hatte, zogen alle gemeinsam zum Rathaus, um den Kampf um den Rathausschlüssel zu beobachten.

Viele Ehrengäste

Zahlreiche Ehrengäste hatten sich dem Zug angeschlossen, die nun von Präsident Pascal Czerwek begrüßt wurden. Dazu zählten neben MdB Marlene Mortler, MdB Katja Hessel, stellvertretendem Landrat Norbert Reh, MdL Norbert Dünkel, Kreisrätin Gabriele Drexler, den drei Feuchter Bürgermeistern Konrad Rupprecht, Katharina von Kleinsorgen und Gerd Steuer und etlichen Marktgemeinderäten auch Betti Hoffmann von der Patengesellschaft AK 04 Nürnberg sowie von der Lebenshilfe der Vorsitzende Gerhard John und Verwaltungsleiter Clemens Schramm. Ganz besonders willkommen hieß der Präsident den Ehrenpräsidenten und Gründer von Feucht-fröhlich, Mecki Binder, und Richard Willanzheimer vom Fastnachtverband Franken.

Für die Besucher hatten die Feucht-fröhlichen Glühwein und Kinderpunsch vorbereitet, die Hexen verteilten zur Stärkung Oblaten der etwas anderen Art, die mit Brausepulver gefüllt waren.

Auch am Rathaus hatte sich Pascal Czerwek himmlische Unterstützung gesichert in Form des Engels Aloisius, dargestellt vom Kabarettisten Sven Bach. Aus einem oberen Fenster des Rathauses schwebte der Schlüssel an Engelsflügeln und Engel Aloisius rezitierte: „Vom Himmel bin i kumma, und in Feucht bin i dou, wär i nur daham bliebn, dann hätt i mei Rouh.“ Über das vorgefundene Gewand in Weiß-blau hatte er zumindest eine fränkische Fahne gezogen. Er machte sich über den Flächennutzungsplan lustig – „die einzig gut genutzte Fläche ist beim Konny für das Schäufele“ – und die Sanierung der Reichswaldhalle. „Sie heißt wohl Sichtsanierung, weil man nach der Sanierung nichts mehr sieht oder weil sie sich so lange ziecht.“ Sein Vorschlag dazu war, die maroden Stühle gegen Rollatoren auszutauschen, weil dann auch die Senioren bequem sitzen könnten.

Schlüssel gesichert

Schließlich gab er den Schlüssel frei, weil „die Schlüsselgewalt endlich in die Hand geht, in die sie gehört“, so Engel Aloisius. Die Freude des Präsidenten darüber währte nur kurz, denn die Rathaustür musste zusätzlich mit einem Code geöffnet werden, den die Aktiven erspielen sollten. Bürgermeister Konrad Rupprecht hatte sich das Sonnensystem erwählt und die dazugehörigen Planeten. Diese sollten die Aktiven von Feucht-fröhlich aufzählen und anhand eines ausgelegten Maßbandes in die richtige Entfernung von der Sonne setzen. Sehr kameradschaftlich unterstützte er die „Planeten“ dann bei der richtigen Platzfindung und gab schließlich das Code-Wort frei, das ganz einfach „Auf“ hieß.

So konnte der Präsident endlich die Aktiven zum Rathaussturm auffordern, während er den Schlüssel sicherte.

Seinem Dank an die Besucher fügte er noch die Einladung zur Dämmersitzung am Samstag, 17. November, um 19.11 Uhr in der Reichswaldhalle an. Dabei wird es einige Überraschungen geben, denn auch die Hexen walten ihres Amtes zum Thema „Die Schönen und der verwunschene Elferrat“. Für den unterhaltsamen Abend gibt es noch Karten zu 15 Euro bei Heine am Markt. Die Aktiven und ihr Präsident freuen sich auf hoffentlich zahlreichen Besuch.

 

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